"Wir sprechen unabhängig vom Alter der Frauen unsere Empfehlungen gemäß der aktuell geltenden Leitlinien aus und besprechen diese mit der Betroffenen. Dann wird die weitere Vorgehensweise gemeinsam mit der Patientin besprochen - unter Berücksichtigung möglicher Begleiterkrankungen beziehungsweise -medikationen, sozioökonomischer Bedingungen, kognitiver Fähigkeiten, Ernährungsgewohnheiten und emotionaler Beweggründe. Vor einer möglichen Operation werden dann noch zusätzliche Untersuchungen zur Herz- und Lungenfunktion durchgeführt, die bei jüngeren Patientinnen meist nicht nötig sind", resümiert PD Dr. Sherko Kümmel, Direktor des Brustzentrums an den Kliniken Essen-Mitte, in der aktuellen Ausgabe des Brustkrebsmagazins Mamma Mia! seine Behandlungsstrategie bei älteren Patientinnen. Es gehe schließlich darum, so Kümmel weiter, den Betroffenen bei einer Lebenserwartung von 80 oder 90 Jahren durch die richtige Brustkrebsbehandlung 20 oder mehr beschwerdefreie Jahre zu schenken.
Ein sehr wichtiger Punkt bei der Brustkrebsbehandlung älterer Frauen ist das Nebenwirkungsmanagement. "Nebenwirkungen der Therapien können bei möglicherweise geschwächten Frauen stärker ausfallen als bei jungen Betroffenen", weiß Dr. Petra Voiß, Ärztin für Naturheilverfahren an den Kliniken Essen-Mitte. Die Naturheilkunde, so Voiß, biete jedoch einige Methoden, die Nebenwirkungen auf sanfte Art und Weise reduzieren können, so beispielsweise Akupunktur, Entspannungsübungen oder verschiedene pflanzliche Wirkstoffe. Wichtig sei eine professionelle Beratung, sagt Voiß im Gespräch mit dem Brustkrebsmagazin Mamma Mia!.