"Das soziale Umfeld der Betroffenen spielt eine sehr große Rolle in der Krankheitsbewältigung", weiß Brechtel. "Freunde und Bekannte können bei konkreten Problemen helfen und Aufgaben im Alltag übernehmen. Am aller wichtigsten ist jedoch die Anteilnahme und Ermutigung, das Gefühl, in dieser schwierigen Lebenssituation nicht allein zu sein", sagt die Psychologin. Sie plädiert dafür, dass Freunde und Bekannte mit den Betroffenen offen über mögliche Unsicherheiten sprechen und sie fragen, wie sie behandelt werden möchten. Es ist in jedem Fall richtig, Hilfe und Unterstützung, auch bei organisatorischen Dingen wie Kinderbetreuung und Haushalt, anzubieten. In diesem Zusammenhang ist es aber wichtig, dass die Selbstbestimmung und die Eigenständigkeit der erkrankten Person respektiert wird.
"Ich musste selbst die Erfahrung machen, von einigen Freunden gemieden zu werden, weil sie mit meiner Erkrankung nicht umgehen konnten", erinnert sich Chefredakteurin Eva Schumacher-Wulf, die selbst im Alter von 34 Jahren an Brustkrebs erkrankte. "Häufig musste ich andere ermutigen, mich ganz normal zu behandeln. Dabei hätte ich meine Energie lieber in die Versorgung meiner Kinder und die Bewältigung meiner Krankheit investiert. Ich wünsche mir, dass die Menschen in unserer Gesellschaft besser lernen, mit Kranken unvoreingenommen in Kontakt zu treten", sagt sie.
Die aktuelle Ausgabe des Brustkrebsmagazins Mamma Mia!, die ab sofort im Handel erhältlich ist, befasst sich außerdem mit dem Thema "Immuntherapie - neue Waffe gegen Brustkrebs?".