„Hintergrund ist die Tatsache, dass die Behandlungsqualität bei bösartigen Tumoren des Eierstocks der bei weitem wichtigste Prognosefaktor ist. Das ist ganz klar nachgewiesen: Für die Prognose der Frauen ist entscheidend, dass sie von einem Operationsteam mit einem Gynäkoonkologen operiert werden, welches über ausreichende Erfahrung mit diesen eher seltenen Tumoren und die dafür notwendigen aufwendigen Infrastrukturen verfügt. Und hinsichtlich der medikamentösen Therapie ist zu fordern, dass die aktuellen Leitlinienempfehlungen auch wirklich umgesetzt werden. Dann haben die betroffenen Frauen optimale Chancen. Die Behandlungsqualität ist weitaus wichtiger als alle anderen Prognosefaktoren, also wichtiger als das Alter und wichtiger als biologische Merkmale des Tumors, die einen Einfluss haben auf seine Aggressivität“, erklärt Prof. Dr. med. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie der Charité Berlin (Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin) und Leiter des Europäischen Kompetenzzentrums für Eierstockkrebs (EKZE) im aktuellen Eierstockkrebsmagazin Mamma Mia!.
Auf seine Initiative wurde in Berlin vor drei Jahren ein Netzwerk zwischen dem Kompetenzzentrum und peripheren Kliniken etabliert mit dem Ziel, die Versorgungsqualität von Patientinnen mit bösartigen Tumoren des Eierstocks flächendeckend zu optimieren.
„Alle Frauen, die einen auffälligen Befund am Eierstock haben, sollten sich unbedingt in einem Kompetenzzentrum behandeln lassen, was schon aus Unwissenheit häufig nicht der Fall ist“, betont Eva Schumacher-Wulf, Chefredakteurin des Eierstockkrebsmagazins. „Unser Ziel ist es daher, nicht nur die Öffentlichkeit über teilweise vorhandene Versorgungsmissstände zu informieren, wir werden im kommenden Jahr auch verstärkt auf die Politik zugehen, damit endlich allgemein verbindliche Versorgungsstandards zur Behandlung des Eierstockkrebses etabliert werden“.
Die neue Ausgabe des Eierstockkrebsmagazins Mamma Mia! kann ab sofort unter www.mammamia-online.de/... bestellt werden.