"Heute muss keine Frau unnötig stark unter Wechseljahresbeschwerden leiden", appelliert Dr. Jürgen Klinghammer aus dem Vorstand der GenoGyn. Doch der Mythos lebt: Diffuse Ängste vor dem Klimakterium und vermeintliche Hilflosigkeit beunruhigen schon 40-Jährige.
Fakt ist, die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess. Im Durchschnitt verändert sich der Hormonhaushalt etwa ab dem 50. Lebensjahr spürbar. Vor allem sinkt der Östrogenspiegel, die Menstruationsabstände werden kleiner oder größer, bis die Blutung ganz ausbleibt und die Fruchtbarkeit der Frau beendet ist. Nur jede Dritte hat dabei erhebliche seelische oder körperliche Probleme. Abhängig ist dies oft von der persönlichen Lebenssituation und der psychischen Verfassung. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Angstzustände, depressive Verstimmungen, Libidomangel und Trockenheit der Scheide. In Folge des veränderten Hormonhaushalts können Osteoporose, Herz-, Kreislauferkrankungen und Harninkontinenz auftreten.
"Der beste Weg, um gut durch die Wechseljahre zu kommen, ist das rechtzeitige und offene Gespräch mit dem Gynäkologen", sagt Dr. Klinghammer. "Dabei können wir unnötige Ängste nehmen und aus einem großen Therapiespektrum gemeinsam mit der Patientin individuell geeignete, begleitende Maßnahmen auswählen." Das sind zum Beispiel präventive Maßnahmen wie Osteoporose-Prophylaxe mit Vitamin-D, Ernährungsberatung oder körperliche Bewegung. Pflanzliche Präparate können ebenso angezeigt sein wie eine Hormonersatztherapie. Letztere wird kontrovers diskutiert, viele Frauen fürchten sie. "Dafür gibt es keinen Anlass", so Dr. Klinghammer. Es gehe immer um eine individualisierte Aufklärung und Therapieentscheidung unter Abwägung von persönlichem Nutzen und Risiko.
Die Botschaft der Frauenärzte der GenoGyn ist klar: "Ob Schweißausbrüche, Probleme beim Geschlechtsverkehr oder Inkontinenz, es gibt keine Tabus, und keine Frau muss sich mit diesen Beschwerden abfinden". Kompetente medizinische Hilfe steht ihnen, anders als Doris Dörries' geplagten TV-Protagonistinnen, in der Realität zur Verfügung.