Im Rahmen des Programms "Bildung für nachhaltige Entwicklung –Transfer-21" läuft das Pilot-Projekt mit Unterstützung des Genossenschaftsverbandes Norddeutschland e.V. (GVN) seit September 2006 erfolgreich.
Busemann nannte die Genossenschaftsidee überzeugend: "Das Engagement des Einzelnen wird ebenso gefördert wie demokratisches Denken und Handeln. Durch diese Erfahrungen werden junge Menschen hervorragend auf zukünftige Aufgaben und Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet."
Die Schülergenossenschaften hätten durch die Gründungsprüfung und den Eintrag im Register des GVN den gleichen Prozess wie Genossenschaften "im wirklichen Wirtschaftsleben" durchlaufen.
Und GVN-Vorstandsvorsitzender Michael Bockelmann ergänzte: "Ziel unseres gemeinsamen Projekts ist es, die Attraktivität der Genossenschaften als demokratische und soziale Rechtsform für die Gründung von Schülerfirmen stärker zu verankern. Dabei geht es uns nicht um das Erlernen von Gewinnmaximierung, sondern um die Förderung von eigenen Schlüsselkompetenzen, wie Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit.
Das zahlt sich spätestens dann aus, wenn es um die Suche nach dem eigenen Ausbildungsplatz geht. Denn welcher Personalchef freut sich nicht über Bewerbungen von jungen Menschen, die bereits im Vorstand oder Aufsichtsrat einer Schülergenossenschaft Verantwortung übernommen und getragen haben?"
Lernen, wie Wirtschaft auch anders funktioniert
Elf Schülerfirmen aus Niedersachsen gründeten sich vor einem Jahr in genossenschaftlicher Form und lernten Fairness, Eigeninitiative und Teamgeist mit wirtschaftlichem Handeln zu verbinden. Sie berichteten heute vor zahlreichen Gästen von ihren Erfahrungen mit dem Pilot-Projekt und stellten ihre eigenen Firmenideen, Dienstleistungen und Produkte vor.
Minister Busemann und GVN-Verbandschef Bockelmann waren sich einig, dass es angesichts des gesellschaftlichen Wandels immer wichtiger werde, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Mut zur Selbstständigkeit zu entwickeln.
"Zuversicht und Mut wachsen mit der Erfahrung, dass sich viele Probleme gemeinsam und durch Kooperation lösen lassen. Die Genossenschaftsidee – basierend auf der Erfahrung gelebter Solidarität – ist also nicht nur ein gesellschaftlich oder wirtschaftlich tragfähiges Konzept, sie ist auch ein zukunftsorientiertes pädagogisches Programm", sagte der Kultusminister. Das Projekt Schülergenossenschaften scheine ein Erfolgsmodell zu werden.
Erstmals in Deutschland würden dabei auch Lehrkräfte zu zertifizierten Beratern des GVN weiterqualifiziert.
Inzwischen sei auch eine Ideenskizze entwickelt worden, wie nach Abschluss des Modellprojektes "Schülergenossenschaften" in einem Jahr eine Weiterführung und eine Ausweitung in Niedersachsen organisiert werden könnte. Sogar über eine bundesweite Ausweitung werde nachgedacht. "Dann hätten wir in Niedersachsen einmal mehr Pionierarbeit geleistet", so Busemann abschließend.
Zu den weiteren Projektpartnern gehören die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung Transfer 21-Niedersachsen, vertreten durch Hr. Rolf Dasecke als Koordinator.
Mit der wissenschaftlichen Auswertung des Pilotprojekts ist Prof. Dr.Nicole Göler von Ravensburg von der Fachhochschule Frankfurt am Main beauftragt. Die Schülergenossenschaften in Niedersachsen werden gefördert durch die Stiftung Niedersächsischer Volksbanken und Raiffeisenbanken und die Niedersächsische Lotto Stiftung aus Mitteln der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.