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Der Rutschstein im Goldloch

(lifePR) (Lorsch, )
Am Sonntag, 24. Februar, laden der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und die OWK-Ortsgruppe Affolterbach zu einer gemeinsamen Wanderung zum Rutschstein im Goldloch ein. Ausgangspunkt ist der frühere Wallfahrtsort Schöllenbach. Schon im frühen Mittelalter dürften sich die ersten Siedler hier an einem vorchristlichen Quellheiligtum niedergelassen und eine kleine Kapelle errichtet haben. Dieses Kirchlein wurde bald Ziel zahlreicher Wallfahrer, da dem dort sprudelnden Quellwasser eine heilkräftige Wirkung zugesprochen wurde. Als im 14. Jahrhundert die Wallfahrten zum Heilig-Blut-Altar nach Walldürn einsetzten, ließ Schenk Philipp IV. von Erbach 1465 eine dreischiffige gotische Wallfahrtskirche bauen. 1503 stiftete Schenk Eberhard von Erbach der Kirche einen kostbaren holzgeschnitzten Flügelaltar. Mit Einführung der Reformation und dem Verbot der Wallfahrten wurde die Pfarrstelle aufgegeben und die Kirche dem Verfall überlassen. 1601 ließ Graf Georg von Erbach deshalb den Altar in der neuen Erbacher Friedhofskapelle aufstellen. 1780 wurde die zur Ruine verfallene Kirche in verkleinerter Form neu aufgebaut. Von dem früheren Altar wurde eine Kopie in dem neuen Kirchlein aufgestellt. Die als heilkräftig angesehene Quelle aber sprudelt ungehemmt seitlich der Kirche in den vorbeifließenden Euterbach und ihr Wasser dient heute noch dem Grafenhaus und den Schöllenbachern als Taufwasser.

Vom Parkplatz führt der Wanderweg das Euterbachtal aufwärts und durch den "Langen Forst" zum Rutschstein. Dieser mächtige, schräg stehende Buntsandsteinblock hat in der Mitte von oben nach unten durchgehend zwei parallel verlaufende etwa 20 cm breite Vertiefungen, über deren Herkunft nichts Genaues bekannt ist. Der Volksmund nennt diesen Stein "Rutschein" und erklärt die Vertiefungen als Rutschspuren.

Von dort verläuft die Wanderung über den idyllisch gelegenen Weiler Gebhardshütte zum Krähberg. Die 555 m hohe Bergkuppe war östlichster Grenzpunkt der Mark Heppenheim, die Karl d. Gr. 773 dem Kloster Lorsch geschenkt hatte und grenzte hier an die Mark Michelstadt. Zwischen 1761 und 1766 ließ Graf Albert zu Erbach-Fürstenau unterhalb der Bergkuppe ein Jagdschloss errichten. 1991 verkauften die Grafen das Anwesen einem Architektenbüro, das sich auf die Restaurierung historischer Gebäude spezialisiert hat. Unweit vom Krähberg befindet sich im Kreuzungsbereich zweier alter Handels- und Pilgerstraßen der Waldgasthof "Reußenkreuz". Die Ost-West-Verbindung zum Heilig-Blut-Altar nach Walldürn bezeichnete man früher als die "via sancta". An ihr lagen die Quellheiligtümer Güttersbach, Schöllenbach und Hesselbach. Beerfelden und Mudau waren weitere wichtige Stationen an dieser Straße. Vom Reußenkreuz folgt der Wanderweg dann der OWK-Markierung r(weiß) bergab zurück nach Schöllenbach.

Treffpunkt zur Wanderung ist, in Abänderung zu dem im Kalender angegebenen Ausgangspunkt, um 9:30 Uhr an der Kirche in Schöllenbach. Die Länge der Wanderung beträgt 16,9 km, die Wanderzeit ca. 5 Stunden. Zur Mittagszeit ist eine Einkehr im Waldgasthof "Reußenkreuz" vorgesehen. Zur Reservierung der nötigen Plätze in der Gaststätte ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Anmeldungen bei Rainer Türk, Tel./Fax 06207 / 3100 bzw. info @ owk-affolterbach.de.
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