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Unterwegs im Grafenland zwischen Mossau und Steinbach

(lifePR) (Lorsch, )
Am Sonntag, 25. Mai, laden der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und die OWK-Ortsgruppe Affolterbach zu einer gemeinsamen Wanderung ins Grafenland ein. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz "Mossauer Höhe" an der "Hohen Straße" oberhalb von Mossau. Prähistorische Funde von steinernen Werkzeugen und Waffen im Umfeld dieses Weges beweisen, dass er schon in vorgeschichtlicher Zeit angelegt worden war. Solche Höhenwege mieden die sumpfigen Niederungen und wurden daher vorzugsweise genutzt. Heute sind es beliebte Wanderwege, da sie häufig einen freien Blick über die Landschaft ermöglichen.

Unser Wanderweg führt am Forsthaus Kohlgrube vorbei hinab ins Rehbachtal. Der Name des Forsthauses und des angrenzenden Waldes erinnern an das früher weit verbreitete Köhlerhandwerk und das Verbrennen von Holz zur Gewinnung von Potasche, die man für die Herstellung von Glas und von Schmierseife benötigte. Im Rehbachtal findet man oberhalb vom "Großen See" drei riesige Schlackenreste, die nachweislich aus einem früheren Hochofen stammen, der, urkundlich belegt, vor 1578 hier am "Großen See" in Betrieb gewesen war. Zwischen Mümling, Gersprenz, Weschnitz und Neckar wurde im Mittelalter Erz abgebaut. In Rennöfen aus Ton wurde das erzhaltige Gestein durch Holzkohle auf eine Temperatur zwischen 1150 und 1535° C erhitzt, und der Schmied musste das Eisen aus dem Stein schlagen. Später erhöhten mit Wasserkraft getriebene Blasebälge die Temperaturen in nun steinernen Hochöfen auf über 1535° C. Eisen wurde nun als kohlenstoffreiches Gusseisen flüssig gewonnen. Der enorme Holzverbrauch der Schmelzen führte dann zu einer Verlagerung an größere Bäche und Flüsse, auf denen Holz herangeflößt werden konnte.

Vom "Großen See" führt der Wanderweg hinauf zum Forsthaus "Acht Buchen". Es lag inmitten eines weitläufigen Wildparks der Erbacher Grafen. 1773 zählte man, von anderen Wildarten abgesehen, 600 Hirsche. In der Nähe des Forsthauses fand man einen römischen Altarstein, der von einem gewissen Vitalis gestiftet und der Jagdgöttin Diana geweiht war, vermutlich von einem Erbacher Grafen hier aufgestellt. Vom Forsthaus führt der Weg durch eine offene Landschaft, in der Streuobstwiesen dominieren, hinab ins Steinbachtal. Schon im 18. Jahrhundert wurde seitens der gräflichen Regierung dem Obstanbau eine ganz besondere Beachtung beigemessen und die Bauern nachdrücklich zur Anpflanzung von Obstbäumen aufgefordert. Der Rückweg zur "Mossauer Höhe" führt durch den frei zugänglichen Friedwald von Michelstadt zur Sophienhöhe. Hier steht zu Ehren der Gräfin Anna Sophie ein kleiner klassizistischer Tempel, der 1844 errichtet und eingeweiht wurde und von dem man einen herrlichen Blick auf Erbach und Michelstadt hat.

Treffpunkt zur Wanderung ist um 9:30 Uhr auf dem Parkplatz "Mossauer Höhe" oberhalb von Ober-Mossau. Die Länge der Wanderung beträgt 15,9 km, die Wanderzeit ca. 5 Stunden. Zur Mittagsrast ist Rucksackverpflegung vorgesehen. Informationen zur Wanderung erhalten Sie bei Rainer Türk.
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