Ausgangspunkt der Wanderung ist der auf der linken Neckarseite gelegene Hirschhorner Stadtteil Ersheim. Hier beginnt 773 mit der urkundlichen Ersterwähnung im Lorscher Codex die Zeitrechnung von Hirschhorn. Der Weg führt an der katholischen Friedhofskirche St. Nazarius und Celsus vorbei, besser bekannt unter dem Namen „Ersheimer Kapelle“. Sie gehört zu den ältesten Kirchen im unteren Neckartal. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Fresken im Mittelschiff aus der Gründerzeit, Reste der hölzernen Kanzel mit gotischen Schnitzereien sowie zahlreiche gotische Plastiken. In und um die Kirche befinden sich zahlreiche Grabsteine der Ritter von Hirschhorn. Zu den zahlreichen Stiftungen, die der Kirche im Laufe der Jahrhunderte gemacht wurden, zählt auch der „Elendstein“. Es handelt sich hierbei um eine Totenleuchte, die 1412 vom Mainzer Domherrn gestiftet wurde und deren Licht für die Toten brennen sollte, die im „Elend“, d.h. im Fegefeuer sind, und den Lebenden zur Mahnung dienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche Eigentum des Bistums Mainz und wird heute sowohl als Friedhofskirche als auch als Gotteshaus an kirchlichen Feiertagen genutzt.
Von Ersheim verläuft der Wanderweg zum größten Teil über den ehemaligen Treidelpfad. Bis vor etwa 130 Jahren mussten die Schiffe flussaufwärts gezogen werden. Zunächst waren es die Schiffsknechte, die Treidler, die an langen Seilen die Schiffe zogen, später verwendete man hierzu Pferdegespanne. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von Mannheim bis Heilbronn eine Kette im Fluss verlegt, an der sich die Schlepper flussaufwärts zogen. Beginn der Kettenschifffahrt war 1878. Um von den wechselnden Wasserständen unabhängig zu werden, begann man 1922 die Fahrrinne auszubauen, Wehre anzulegen und mit Schleusen zu versehen. Ab 1935 konnte der Neckar dann ganzjährig mit großen Rheinschiffen befahren werden. Von Pleutersbach führt der Wanderweg das gleichnamige Seitental des Neckars aufwärts nach Allemühl. Das Dorf entstand aus einer Mühlensiedlung, die in ihren besten Zeiten einmal 7 Getreide-, eine Öl- und eine Schleifmühle besaß. Weitere Wanderziele sind Schönbrunn und Moosbrunn. Beide Orte entstanden als Rodungssiedlungen im herrschaftlichen Wald. Besitzer waren die Herren von Weinsberg. In der Urkunde der Ersterwähnung von Moosbrunn überließ Konrad von Weinsberg den Ort als Ersatz für erlittene Schäden dem Ritter Albrecht von Hirschhorn. 1380 fiel die Oberhoheit an die Pfalz, die Ritter von Hirschhorn aber blieben die Dorfherren. Nach ihrem Aussterben im Jahre 1632 wechselte mehrfach die Herrschaft bis Moosbrunn 1803 schließlich dem Großherzogtum Baden zugeordnet wurde.
Treffpunkt zur Wanderung ist um 9:30 Uhr an der Neckarschleuse von Pleutersbach Die Länge der Wanderung beträgt ca. 19,6 km, die Wanderzeit etwa 6 Stunden. Für diese Wanderung ist Rucksackverpflegung vorgesehen. Informationen erhalten Sie bei Rainer Türk,