Die Expedition CASE 10 ist Teil des Internationalen Polarjahres 2007/2008, das eines der größten weltweit koordinierten Forschungsprogramme ist. CASE 10 wird auf Spitzbergen die Gesteine eines Gebirges untersuchen, das vor 450 Millionen Jahren durch die Kollision von Spitzbergen und Grönland entstanden ist. Das Projekt soll im Sommer 2008 an der Nordküste Amerikas fortgesetzt werden, um die Kontinentalverschiebung durch Raum und Zeit zu rekonstruieren. Die Kenntnis der plattentektonischen Prozesse und der erdgeschichtlichen Entwicklung ermöglicht Prognosen über die Existenz und Verbreitung von Rohstoffen.
Sieben Wochen werden die hannoverschen Forscher in Spitzbergen verbringen und in der arktischen Wildnis zelten. Tagsüber werden die Geologen mit dem Helikopter zur Arbeit ins Gelände geflogen und abends zurück gebracht. Hightech und einfachstes Leben liegen während der Expedition nahe beieinander. In großen Gemeinschaftszelten wird gekocht, gegessen und gearbeitet. Der benachbarte Gletscherbach dient als Badezimmer und Trinkwasserquelle. "Auch wenn dieses Leben etwas primitiv anmutet, ist es absolut faszinierend, für mehrere Wochen in einer unberührten Wildnis zu leben und zu arbeiten", sagt Expeditionsleiter Dr. Karsten Piepjohn.