Heinrich Posthumus Reuß kam 1572 zwei Monate nach dem Tod seines Vaters zur Welt, deshalb der Beiname Posthumus, zu Deutsch der Nachgeborene. Er studierte in Jena und Straßburg und unternahm zahlreiche Reisen. Außer als Landesherr war er auch als Kaiserlicher Rat und Gesandter tätig. Er war zweimal verheiratet und Vater von 18 Kindern.
Zum wirtschaftlichen Aufschwung trugen damals ganz wesentlich Asylanten aus Flandern bei, die Heinrich Posthumus gegen den Rat seiner Berater in Gera ansiedelte. Ihr Know-how förderte die Entwicklung Geras als Textilstadt. Der bekannteste und von Posthumus besonders unterstützte Vertreter dieser calvinistischen Glaubensflüchtlinge war Nikolas de Smit.
Für einen absolutistischen Herrscher nicht eben gewöhnlich war das Thema Sparen und Schuldenabbau. Dafür schränkte Posthumus seine Hofhaltung ein und verwandte einen Gutteil seiner Einkünfte zur Deckung der Geraer Schulden.
Um die Verwaltung zu reformieren, errichtete er zwei Oberbehörden, die im Großen und Ganzen bis ins 19. Jahrhundert erhalten blieben. Verdienste hatte er im Übrigen beim Aufbau einer funktionierenden Polizei, bei der Kirchenreform und bei der Förderung des Musiklebens. Sein Zeitgenosse Heinrich Schütz komponierte für die Begräbnisfeier in der Geraer Johanniskirche die "Musikalischen Exequien".
Bis zum März werden noch vier weitere neue Bahnen beim GVB eintreffen, dann wird – zusammen mit den Tatra-Niederflurbahnen – auf der Linie 3 jede zweite Bahn einen Niederflureinstieg bieten. Alle neuen Bahnen sollen den Namen einer Geraer Persönlichkeit tragen.