Die Initiatoren des Appells kritisierten die bisherigen klimapolitischen Ankündigungen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft als unzureichend. "In den letzten fünf Monaten wurde viel geredet aber zu wenig getan. Damit schmilzt nicht nur die Zeit zum Handeln sondern auch die Glaubwürdigkeit Deutschlands als Vorreiter im Klimaschutz auf internationaler Ebene dahin", so Christoph Bautz von Campact.
Die beschlossenen Ziele, bis 2020 innerhalb der EU den CO2-Ausstoß um 30 Prozent und in Deutschland um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken, können nach Ansicht der Organisationen nur durch zügige Entscheidungen über konkrete Maßnahmen erreicht werden. "In den verbleibenden vier Wochen muss die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Umweltrat, Energierat und beim EU-Gipfel entsprechend ambitionierte und konkrete Fortschritte auf den Weg bringen", so Klaus Milke von Germanwatch.
"Wenn die Bundesregierung den Erneuerbaren Energien europaweit zum Durchbruch verhelfen will, darf sie die Pläne der EU-Kommission zur Entflechtung der Energiemärkte nicht länger blockieren. Der Energierat ist eine gute Gelegenheit, hier die entsprechenden Akzente zu setzen und mit der Interessenpolitik für die Energiekonzerne zu brechen", so Christoph Bautz von Campact.
Hermann-Josef Vogt vom Bundesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland:
"Der Verkehr ist der einzige Sektor in Europa, in dem der CO2-Ausstoß seit 1990 gestiegen ist - und zwar um satte 20 Prozent. Sigmar Gabriel muss hier mit seinen europäischen Amtskollegen dringend eine Trendwende einleiten. Sie müssen den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2012 auf 120g/km ohne die Anrechnung von Biokraftstoffen begrenzen und sich für einen effektiven Emissionshandel beim Flugverkehr einsetzen."