Der Wissenschaftsrat habe in der Vergangenheit maßgeblich zu der nationalen Aufgabe beigetragen, so Bundespräsident Horst Köhler, den Blick zu lenken auf die „wahrhaft nationale Aufgabe, der Wissenschaft und Forschung in einem föderalen Staat beste, international konkurrenzfähige Entfaltungsmöglichkeiten zu geben“. Angesichts der derzeitigen Dynamik der Veränderungen in der deutschen Wissenschaftslandschaft werde es in Zukunft eine wichtige Aufgabe des Gremiums sein, über „Substanz und Richtung“ der eingeschlagenen Reformpolitik zu wachen und dabei in bewährter Form die verschiedenen Akteure aus Politik und Wissenschaft einzubinden. Gemeinsames Ziel müsse es sein, das deutsche Wissenschaftssystem unter den heutigen Bedingungen zum höchsten Wirkungsgrad zu bringen.
„Mut zum Konflikt, die Kraft zum Kompromiss sowie eine kräftige und sichere Hand, die politisch wirklich ‚heißen Eisen’ anzufassen“, wünschte der Festredner des Abends, Professor Wolfgang Frühwald, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung und selbst ehemaliges Mitglied des Gremiums, dem Wissenschaftsrat für seine Zukunft. Angesichts veränderter politischer Rahmenbedingungen nach der jüngst vollzogenen Föderalismusreform sei die Beratung der Wissenschaftspolitik durch den Wissenschaftsrat erforderlicher denn je. Mit Blick speziell auf die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Wissenschaftsrat getragene Exzellenzinitiative wies er darauf hin, dass bei der Weiterentwicklung des Wettbewerbs insbesondere darüber nachgedacht werden müsse, wie dauerhafte Zugangschancen auch für Akteure aus dem mittleren Leistungsfeld sowie für Newcomer zu erreichen seien.
Der Wissenschaftsrat, so dessen Vorsitzender Professor Peter Strohschneider, werde sich diesen Herausforderungen gerne und engagiert stellen und dabei den Fokus auf die Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems richten.