Das geht jetzt auch mit einer der kostenlosen Sichtungs-App “Adriadelfine”. Um Delfine in der kroatischen Adria zu entdecken, muss man nicht einmal in See stechen. Häufig halten sich die geschickten Schwimmer dicht an der Küste auf und lassen sich mitunter ganz bequem vom Balkon der eigenen Ferienwohnung aus beobachten.
Langzeitdatenerhebung zum Schutz einer vom Aussterben bedrohten Delfin-Population
Das Sichtungsprogramm wird von der GRD zusammen mit ihren kroatischen Partnern von der tierärztlichen Fakultät der Universität Zagreb durchführt. Es existiert seit 2001. Die Daten liefern wichtige Hinweise zum Bestand und zum Verhalten der Meeressäuger.
In der kroatischen Adria lebten bis in die 60er-Jahre mehrere Tausende Delfine. Heute gibt es hier nur noch etwa 220 bis 250 Große Tümmler (Tursiops truncatus).
Neuer Rekord - und eine Mönchsrobbe
2018 war mit über 660 Sichtunsmeldungen bislang das erfolgreichste Jahr des GRD-Bürgerforscherprogramms. Neben Großen Tümmlern wurden vor allem Streifendelfine, ein Fin- oder Pottwal sowie Meeresschildkröten und auch Thunfische gesichtet.
“Eine kleine Sensation war die Sichtung eine Mönchsrobbe in der Nähe der Insel Vrgada”, freut sich der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD. Die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) gilt in der kroatischen Adria seit Mitte der 1980er-Jahre als ausgestorben. Eine weitere Mönchsrobbe wurde bei der griechischen Insel Kefalonia gesehen.