Auslöser für eine Parodontitis sind bakterielle Zahnbeläge, die zunächst zu einer Zahnfleischentzündung führen. Diese Entzündung kann sich jedoch auf den Zahnhalteapparat und den Kieferknochen ausdehnen.
Laut der vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie hat die Verbreitung der Parodontitis deutlich zugenommen. Jeder fünfte deutsche Erwachsene hat eine so weit fortgeschrittene Parodontitis, dass der Erhalt der Zähne gefährdet ist. Als Konsequenz ist jeder dritte Deutsche im Alter von 64 bis 75 Jahren in mindestens einem Kiefer völlig zahnlos. "Dies ist für ein fortschrittliches und hoch zivilisiertes Land nicht akzeptabel und bedeutet, dass die Rahmenbedingungen für die Parodontitisforschung sowie für die Patientenversorgung deutlich verbessert werden müssen", sagt Kongresspräsident Professor Dr. Dr. Søren Jepsen, Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Von Parodontitis betroffene Zähne werden heutzutage immer häufiger durch künstliche Zahnwurzeln (Implantate) ersetzt, die in den Kieferknochen eingebracht werden und auf denen Zahnersatz verankert wird. Allein die Anzahl der im vergangenen Jahr in Deutschland gesetzten Implantate wird auf mehrere Hundertausend geschätzt, und die jährliche Zuwachsrate soll bei 15 bis 20 Prozent liegen. "Es wird häufig vergessen, dass eine Parodontitis in den meisten Fällen sehr erfolgreich behandelt werden kann", betont Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, der amtierende Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. "Unterbleibt diese Behandlung und werden stattdessen Implantate eingesetzt, können auch diese langfristig durch eine Knochenentzündung gefährdet sein. Das Implantat ist zwar eine sehr wertvolle Ergänzung unserer Therapiemöglichkeiten, aber keinesfalls die stets pflegeleichtere oder robustere Alternative zu einem natürlichen Zahn."
Weitere Informationen gibt es unter http://www.dgparo.de/