Generika entlasten die Arzneimittelausgaben der Kassen also nicht nur durch ihre ohnehin schon sehr günstigen Lis-tenpreise, sondern auch noch durch kassenindividuelle Preisnachlässe.
Demgegenüber spielen Rabatte auf patentfreie Erstanbieterprodukte und patentgeschützte Arzneimittel bislang lediglich eine Statistenrolle.
Für diese Produkte existierten 6.039 bzw. 10.869 Rabatte, was Anteilen von 0,5 Prozent bzw. 0,8 Prozent am Gesamtvolumen der Rabattverträge entspricht. Für "sonstige Arzneimittel" galten 8.353 Rabatte. Die jetzt vorgelegten Zahlen belegen, dass der Rabattvertragsmarkt der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine eindeutige Domäne der Generikaindustrie ist.
Die finanzielle und versorgungspolitische Bedeutung der Arzneimittelrabattverträge steigt ständig: Allein im April 2008 gaben die rund 21.500 öffentlichen Apotheken 20,9 Millionen rabattierte Arzneimittel ab. Damit war jedes dritte zu Lasten der GKV abgegebene Präparat ein "Rabattarzneimittel". Gegenüber dem Vorjahresmonat ist der Absatz dieser Medikamente um 14,1 Millionen Packungen nach oben geschnellt. Dies entspricht einer Zuwachsrate von 205,2 Prozent. Im April 2008 belief sich der Umsatz dieser Produkte auf 458,1 Mio. Euro zu Apothekenverkaufs- bzw. 201,8 Mio. Euro zu Herstellerabgabepreisen.
Wie viel Geld die Krankenkassen durch Rabattverträge einsparen, liegt derzeit jedoch im Dunkeln. Denn deren Konditionen unterliegen aus Wettbewerbsgründen der Geheimhaltung, und die Kassen sind erst ab Juli 2008 verpflichtet, Rückflüsse aus Rabattverträgen gesondert auszuweisen. Das Bundesgesundheitsministerium geht für 2008 aber von einer Gesamtersparnis in Höhe von 350 Millionen Euro aus. Der Löwenanteil davon geht auf das Konto der Generikahersteller.
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