Das Institut für Pathologie wird nach Angaben des GNH-Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerhard Sontheimer künftig von einer Doppel-spitze aus zwei gleichberechtigten Chefärzten geleitet. Prof. Walter (58) werde als geschäftsführender Institutsdirektor fungieren, der das Institut auch nach außen repräsentiere. Für die Besetzung der zweiten Chefarzt-Position laufen derzeit noch die Vertragsverhandlungen mit mehreren Personen.
Die Berufung eines Neuropathologen passt laut Dr. Sontheimer sehr gut in das Konzept, das ohnehin schon auf sehr hohem Niveau arbeitende Neuro-Zentrum im Klinikum Kassel (bestehend aus Neurologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie und Neuroradiologie) weiter auszubauen.
Der GNH-Aufsichtsratsvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen, zeigte sich erfreut, dass sich mit Prof. Walter ein international anerkannter Arzt, Wissenschaftler und Hochschullehrer für das Klinikum Kassel entschieden habe. Er gelte nicht nur in der Pathologie und Neuropathologie als ausgesprochener Fachmann, sondern genieße auch im Medizin-Management einen ausgezeichneten Ruf.
Prof. Walter, gebürtig in Graz, hat in seiner Heimatstadt Medizin sowie Zoologie/Biochemie und Philosophie studiert und mit der Promotion zum Dr. med. und Dr. phil. abgeschlossen. An der dortigen Universität baute er nach mehrjähriger Tätigkeit in der Pathologie – einschließlich längerer Forschungsaufenthalte an der Freien Universität Berlin und der Université Catholique de Louvain in Belgien - das neuropathologische Institut auf.
1985 wurde Prof. Walter zum Direktor des Instituts für Neuropatholgie an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) berufen. Dort war er neben seiner Tätigkeit als Institutsdirektor und Hochschulprofessor zusätzlich Vorsitzender der klinisch-theoretischen Sektion, Mitglied im Klinikumsvorstand und in der Strukturkommission sowie Senator der MHH. Sein internationales Renommee kommt unter anderem darin zum Ausdruck, dass er anlässlich der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover in enger Zusammenarbeit mit der WHO als Generalsekretär den fünfwöchigen Weltkongress zu Medizin und Gesundheit „Medicine Meets Millennium“ verantwortete, den 12000 Teilnehmer besuchten.
Nach 18 Jahren in Hannover wechselte Prof. Walter 2003 wieder nach Graz, wo er zum ersten Rektor der neu gegründeten Medizinischen Universität Graz gewählt worden war. Die Medizinische Universität Graz hat 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie rund 5000 Studierende der Studiengänge Humanmedizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften.
Seine wissenschaftlichen Leistungen hat Prof. Walter in rund 200 Publikationen und Buchbeiträgen veröffentlicht. Er hat mehrere Forschungspreise erhalten, ist Gründungsmitglied diverser Fachgesellschaften und international als Gutachter für verschiedene renommierte Einrichtungen tätig.