Osho, war ein indischer Philosoph und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung.
„Bewusstsein kann man nicht üben. Kann man etwas tun?“
“Du kannst waches Wahrnehmen oder Bewusstsein nicht üben. Wenn du übst, aufmerksam wahrzunehmen, dann wirst du nur zu einem Beobachter. Beobachten ist nicht das Gleiche, wie bewusst zu sein.
Was kannst du dann tun? Verschmelzen und sich total hingeben. Wenn du eine Rose ansiehst, dann vergiss völlig, dass du auf ein Objekt siehst und du das Subjekt bist, das sieht. Lasse die Schönheit dieses Moments, den Segen dieses Moments euch beide überwältigen, so dass du und die Rose nicht mehr getrennt voneinander seid. Ihr werdet zu einem gemeinsamen Rhythmus, zu einem Lied, zu einer einzigen Entzückung.
„Verschmelzen so oft wie möglich erleben.“
Lieben, Musik zuhören, einem Sonnenuntergang zusehen... lass´ solche Situationen immer häufiger geschehen. Je öfter Verschmelzung passiert, desto besser. Bewusstsein ist keine Kunst, die man lernen kann, sondern mehr ein Kniff, den du herausfinden musst. Wenn du ihn einmal gefunden hast, dann kann alles Bewusstheit anregen, jeder Moment – gleichgültig, wo du gerade bist.
Wenn bewusstes Wahrnehmen geschieht, dann gibt es da niemanden, der wahrnimmt und nichts, was wahrzunehmen ist. Die Bewusstheit ist ein klarer Spiegel, der nichts widerspiegelt. Sogar Bewusstsein ‘Spiegel’ zu nennen, stimmt nicht. Es wäre besser, “spiegeln” zu sagen. Bewusstsein ist eher ein dynamischer Prozess von verschmelzen und sich vereinigen. Es ist kein statisches Phänomen, sondern ein Fluss. Die Rose erreicht dich, und du erreichst die Rose. Bewusstsein ist, sein Wesen zu teilen.
„Der Beobachter verstärkt dein Ichgefühl.“
Vergiss die Vorstellung, dass Bewusstsein der Beobachter ist. Der Beobachter kann geübt werden, Bewusstsein geschieht. Der Beobachter ist eine Art Konzentration und der Beobachter hält dich abgetrennt. Der Beobachter wird dein Ichgefühl, dein Ego, stärken und vergrößern. Je mehr du zum Beobachter wirst, desto mehr wirst du dich wie eine Insel fühlen – abgetrennt, unnahbar, auf Distanz bedacht.
Über Jahrhunderte hinweg haben die Mönche in der ganzen Welt den Beobachter geübt. Sie mögen es Bewusstheit genannt haben, doch es ist keine Bewusstheit. Bewusstheit ist von ganz anderer Qualität.”