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Bundesweites Zentralabitur: „Überflüssiges bürokratisches Monster“

(lifePR) (Saarbrücken, )
Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Saarland, Klaus Kessler, hat die Forderung von Kultusministerin Kramp-Karrenbauer nach einem bundesweiten Zentralabitur als „überflüssiges bürokratisches Monster“ bezeichnet. Die Vergleichbarkeit der Schülerleistungen am Gymnasium werde seit vielen Jahren durch die einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) der Kultusministerkonferenz für das Abitur festgelegt und deren Standards würden ebenso regelmäßig weiterentwickelt. Auch die Abiturdurchschnittsnoten der einzelnen Bundesländer liegen so eng zusammen, dass dies weder ein Grund für ein seriöses Länderranking noch für die Einführung eines bundesweiten Zentralabiturs ist. Die jüngste KMK-Statistik zu den Abiturnoten hat beim Ländervergleich festgestellt, dass die Abiturdurchschnittsnoten bei allen Ländern zwischen 2,3 und 2,72 liegen. Das heißt, die durchschnittlichen Leistungsunterschiede sind so gering, dass von einer guten Vergleichbarkeit ausgegangen werden muss.

GEW-Chef Klaus äußert dazu: „Ich halte die Forderung von Ministerin Kramp-Karrenbauer für überflüssig. Sie führt nur zu einem bürokratischen Monster und steht im Gegensatz zur Forderung aller Parteien nach mehr Eigenständigkeit der Schulen. Zentrale Prüfungen fördern das Lernen im Gleichschritt und erschweren eine Individualisierung des Unterrichts. Auch organisatorisch werden Schulen und Schulverwaltung vor große Probleme gestellt, wenn bundesweit am selben Tag zur selben Zeit die selben Prüfungen, deren Aufgaben geheim bleiben müssen, durchgeführt werden. Keine Sau wird auch durch vergleichendes Wiegen fetter, stattdessen benötigen die Schulen bessere Lehr- und Lernbedingungen, um mehr Schüler besser fördern zu können.“

Die GEW fordert Ministerin Kramp-Karrenbauer dazu auf, anstatt für ein bürokratisches bundesweites Zentralabitur zu kämpfen, eine Verbesserung der Abiturientenquote des Saarlandes anzustreben. Während im Bundesdurchschnitt nach einer Statistik der Kultusministerkonferenz vom Mai 2007 24,6 % der gleichaltrigen Wohnbevölkerung Abitur machen, sind es im Saarland nur 22,7 %. Damit liegt das Saarland hinter Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern auf den viertletzten Platz bei der Abiturientenquote. Als Ursache dafür nennt die GEW die übergroßen Klassen an den saarländischen Gymnasien und die unzureichende Ausstattung mit Förderstunden.
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