GEW-Chef Klaus äußert dazu: „Ich halte die Forderung von Ministerin Kramp-Karrenbauer für überflüssig. Sie führt nur zu einem bürokratischen Monster und steht im Gegensatz zur Forderung aller Parteien nach mehr Eigenständigkeit der Schulen. Zentrale Prüfungen fördern das Lernen im Gleichschritt und erschweren eine Individualisierung des Unterrichts. Auch organisatorisch werden Schulen und Schulverwaltung vor große Probleme gestellt, wenn bundesweit am selben Tag zur selben Zeit die selben Prüfungen, deren Aufgaben geheim bleiben müssen, durchgeführt werden. Keine Sau wird auch durch vergleichendes Wiegen fetter, stattdessen benötigen die Schulen bessere Lehr- und Lernbedingungen, um mehr Schüler besser fördern zu können.“
Die GEW fordert Ministerin Kramp-Karrenbauer dazu auf, anstatt für ein bürokratisches bundesweites Zentralabitur zu kämpfen, eine Verbesserung der Abiturientenquote des Saarlandes anzustreben. Während im Bundesdurchschnitt nach einer Statistik der Kultusministerkonferenz vom Mai 2007 24,6 % der gleichaltrigen Wohnbevölkerung Abitur machen, sind es im Saarland nur 22,7 %. Damit liegt das Saarland hinter Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern auf den viertletzten Platz bei der Abiturientenquote. Als Ursache dafür nennt die GEW die übergroßen Klassen an den saarländischen Gymnasien und die unzureichende Ausstattung mit Förderstunden.