Die GEW sieht sich in ihrer grundsätzlichen Kritik an der Sinnhaftigkeit der Vergleichsarbeiten durch die Reaktion der Ministerin bestätigt. GEW-Landesvorsitzender Klaus Kessler sagt dazu: "Der Kosten-Nutzen-Aufwand der landesweiten Vergleichsarbeiten steht in keinem Verhältnis.
Die Bedingungen an den einzelnen Schulen sind so unterschiedlich, dass keine gesicherten vergleichenden Aussagen über den Lernstand in den Schulen gemacht werden können. Hinzu kommt, dass die Vergleichsarbeiten die Schulen in organisatorischer Hinsicht stark belasten und perspektivisch zu einer Verarmung der Lernkultur führen. Wenn dazu übergegangen wird, dass für die Vergleichsarbeiten speziell geübt und gelernt wird, entwickelt sich der Unterricht in Richtung "teaching to the test".
Für die GEW haben landesweite Vergleichsarbeiten nur dann einen Sinn, wenn daraus Konsequenzen zur Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen an den Schulen gezogen werden. Dies ist nach Auffassung des GEW-Landesvorsitzenden Klaus Kessler seit Jahren nicht der Fall.
"Bereits 2004 erreichten saarländische Gymnasiasten bei Vergleichsarbeiten in Mathematik nur eine Durchschnittsnote von 4,5. Das diesjährige mangelhafte Ergebnis der Mathematikleistungen bei Vergleichsarbeiten beweist doch, dass die Sau vom Wiegen nicht fetter wird. Wir brauchen dringend eine Verbesserung der Unterrichtsbedingungen an unseren Schulen, damit die Schülerinnen und Schüler stärker individuell gefördert werden können.
Die Lehrerinnen und Lehrer brauchen mehr Zeit in der Schule, um den Stoff ausführlich erklären zu können, aber auch um Wiederholungen zu machen, damit sich der Stoff festigt und alle Schüler im Unterricht besser mitkommen.
Durch das G8 ist den Lehrern in der Schule die Zeit für eine Intensivierung und Vertiefung des Lernstoffes genommen worden", sagte Klaus Kessler.
Die GEW spricht sich auch grundsätzlich gegen bundesweite Vergleichsarbeiten aus, da diese aufgrund der unterschiedlichen föderalen Gegebenheiten der Länder wenig objektive Aussagekraft haben.