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OECD-Studie: „Bildung auf einen Blick 2007“

GEW fordert kleinere Klassen, mehr Lehrer und einen Systemwechsel in der Schulstruktur

(lifePR) (Saarbrücken, )
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, sieht sich in ihrer Kritik an der saarländischen Bildungspolitik durch die Ergebnisse der neuesten OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2007“ bestätigt. Danach wird Deutschland im Bereich der Hochschulabsolventen im Vergleich mit den wichtigsten Industriestaaten der Welt immer weiter abgehängt und fällt unter 30 OECD-Staaten von Platz 10 auf Platz 22 zurück. Als besorgniserregend bezeichnet die GEW die von der OECD ermittelten Daten, wonach in Deutschland zu wenig Lehrkräfte ausgebildet werden, um angesichts der zukünftig altersbedingt ausscheidenden Lehrkräfte den Ersatzbedarf abzudecken.

„Im Saarland gehen jährlich rund 400 Lehrkräfte in den Ruhestand, es sind aber nur 250 Lehrer unbefristet neu eingestellt worden, diese Rechnung kann nicht aufgehen“, sagte GEW-Landesvorsitzender Klaus Kessler. Für die GEW ist es zudem beschämend, dass durch das hochselektive Schulsystem in Deutschland Kinder aus sozial schwachen und Migrantenfamilien nicht schaffen, kaum einen Hochschulzugang schaffen.

Aus Sicht der GEW-Saar erreicht das Saarland beim Vergleich der Bildungsdaten mit anderen Bundesländern nur hintere Rangplätze. GEW-Chef Klaus Kessler kommentiert die OECD-Ergebnisse mit den Worten: „Deutschland ist im internationalen Vergleich ein Absteiger, das Saarland im nationalen Vergleich ein Kellerkind. Zum wiederholten Mal ist der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass wir in der Bildungsfrage dringend umsteuern müssen, um an andere Länder Anschluss zu halten. Wir brauchen einen Systemwechsel, um mehr Chancengleichheit herzustellen und die Selektionsmechanismen im Schulsystem abzubauen. Dazu brauchen wir ein längeres gemeinsames Lernen aller Kinder, die von Anfang an besser und individuell gefördert werden müssen. Wir benötigen kleinere Klassen und mehr Lehrkräfte, damit das Betreuungsverhältnis zwischen Schülern und Lehrern besser wird. Dazu fordern wir die Landesregierung auf, mehr Geld für die Bildung zur Verfügung zu stellen. Das Saarland nimmt im Ländervergleich bei den Bildungsausgaben pro Schüler den letzten Rangplatz ein. Andere Länder investieren deutlich mehr Geld in die Bildung als das Saarland.“

Zur Verbesserung der Situation fordert die GEW auch eine Anhebung der Abiturientenquote im Saarland von derzeit rund 23 % auf 30 % -Anteil an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung. Mit dem jetzigen Wert liegt das Saarland hinter Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern auf den viertletzten Platz im Ländervergleich. Auch die Zahl der Sitzenbleiber an den saarländischen Schulen ist im Ländervergleich überdurchschnittlich hoch. Während im Bundesdurchschnitt 2,5 % aller SchülerInnen jährlich eine Klasse wiederholen müssen, sind es im Saarland schon 3 %. Hier fordert die GEW die Einführung eines umfangreichen Fördersystems, um die Sitzenbleiberquote unter den Bundesdurchschnitt zu senken und damit mehr Schülerinnen und Schüler zu höheren Bildungsabschlüssen zu bringen.

Abschließend sagte GEW-Vorsitzender Klaus Kessler: „ Eine Verbesserung der Gesamtsituation in der schulischen Bildung ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wer sonntags von Qualitätsverbesserungen in der Bildung redet, muss montags auch bereit sein, diese zu finanzieren. Zusätzliche Investitionen sind sowohl ökonomisch als auch sozial für die zukünftige Weiterentwicklung unseres Landes unentbehrlich.“
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