Dies sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, heute in Frankfurt/Main. Die genaue Streikzeit wird die GDL am Donnerstag bekannt geben.
Die GDL hat dem Arbeitgeber heute schriftlich mitgeteilt, dass das Moderatorenverfahren gescheitert ist. "Dabei haben wir uns bis zuletzt strikt an das Moderatorenergebnis gehalten, während der Arbeitgeber nun nichts mehr von seiner Zusage wissen will, mit uns über einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokomotivführer zu verhandeln", so Schell weiter.
Das Tarifangebot, das die Bahn der GDL in der vergangenen Woche unterbreitete, bezeichnete Schell als "Witz der Woche": "Der Arbeitgeber kann doch nicht im Ernst daran glauben, dass wir über ein Angebot verhandeln, das Entgelterhöhungen nur bei entsprechender Mehrarbeit vorsieht."
So sollten Lokomotivführer neben der bereits mit den beiden anderen Bahngewerkschaften vereinbarten Entgelterhöhung von 4,5 Prozent für alle DB-Mitarbeiter pro Stunde Mehrarbeit eine weitere Entgeltsteigerung von 2,5 Prozent erhalten. "Die Lokführer schieben bereits heute aufgrund des immensen Personalmangels einen Überstundenberg vor sich her und arbeiten bis zur Erschöpfung. Mehr geht einfach nicht", so Schell weiter.
Im Gegenteil. Eine wesentliche Forderung der GDL lautet, dass die Arbeitszeit von derzeit 41 auf 40 Wochenstunden reduziert wird, und zwar für das gesamte Fahrpersonal. Auch die Entgeltforderung der GDL von 31 Prozent gilt ab sofort wieder für Lokführer und die Mitarbeiter des Zugbegleitdienstes.
Die GDL hat im Moderatorenverfahren Kompromissbereitschaft gezeigt, in dem sie von ihrer ursprünglichen Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag für das gesamte Fahrpersonal abgerückt ist. Da das Moderatorenverfahren aufgrund der sturen Haltung des DB-Vorstandes jedoch gescheitert ist, kehrt die GDL nunmehr zu ihren ursprünglichen Tarifforderungen zurück.