Flankiert worden sei diese negative Lohnentwicklung durch den Abbau von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplätzen. „Hier ist ein erheblicher Anteil von regulären Jobs in illegale Arbeitsverhältnisse umgewandelt worden“, so Rosenberger. „Schon traditionell wird die Branche bei jeder Schwarzarbeitsprüfung an vorderster Stelle genannt: Tatort Gastgewerbe ist Realität.“
Um den Arbeitsplatzabbau zu kompensieren, habe das Gastgewerbe seine Ausbildungszahlen im vergangenen Jahr erheblich um 7,4 Prozent gesteigert. Rosenberger: „Die Ausbildungsleistung der Branche soll nicht insgesamt in Frage gestellt werden. Allerdings wirkt sich die Steigerung der Ausbildungszahlen bei gleichzeitigem Personalabbau negativ auf die Ausbildungsqualität aus. Überdurchschnittlich hohe Abbrecherquoten sprechen eine deutliche Sprache. Mehr als ein Drittel aller Auszubildenden für die Berufe Koch/Köchin oder Restaurantfachkraft bricht seine Ausbildung ab. Umso unverständlicher ist die gebetsmühlenartig vorgebrachte Forderung des DEHOGA nach einer Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Der DEHOGA sollte sich mit gleichem Enthusiasmus für eine Qualitätsoffensive einsetzen, als immer wieder die Schutzrechte der Auszubildenden anzugreifen. Die geforderte Ausweitung der Nachtarbeit auf 23 Uhr ist nur damit begründet, noch mehr Profit aus der Ausbildung zu ziehen. Sachliche Gründe hierfür gibt es nicht: Schon jetzt ist die Ausbildung in der Branche mehr als kostendeckend. Der DEHOGA sollte endlich erkennen, dass seine aktuelle Politik an den eigentlichen Bedürfnissen und Entwicklungen des Gastgewerbes vorbei geht. Der sich bereits abzeichnende Fachkräftemangel ist ein Indiz für eine verfehlte Branchenpolitik.“