Das Thema ist brandaktuell. Die Energiebranche ist im Umbruch: Der Ausbau Erneuerbarer Energien, intelligente Netze, Elektromobilität, Kooperationen und Energiedienstleistungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Der Wandel von zentraler Erzeugung zu dezentraler Versorgung und die Digitalisierung prägen die Branche. Diese Themen wurden beim GGEW-Symposium diskutiert.
Hauptredner war der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer. In einem mitreißenden Vortrag sprach er sich für die Energiewende aus und machte deutlich, dass Deutschland hier weltweit eine Vorreiterrolle einnehme. Bisher sei diese primär eine Stromerzeugungswende, nun müssten die Bereiche Mobilität und Wärme folgen, im Sinne einer Sektorkopplung. Außerdem betonte Töpfer die Bedeutung der Veranstaltung: „Pioniere sind es stets, die grundlegende Veränderungen erst denkbar und dann realisierbar machen. Das ist nicht immer leicht, zahlt sich aber immer und immer wieder aus. Die GGEW ist ohne Zweifel ein solcher Pionier. Dieses Symposium wird erneut dazu beitragen, vom Erinnern an das bisher Geleistete den Schwerpunkt auf die Gestaltung der Zukunft zu legen.“
Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG, erklärte: „Die Energiewirtschaft ist in Bewegung. Der zunehmende Wettbewerb und die Energiewende stellen die Energieversorger vor neue Herausforderungen. Die GGEW AG stellt sich dem Wandel als innovativer Energieversorger: Wir setzen auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Elektromobilität und neue Angebote für unsere Kunden.“ In den kommenden Phasen der Energiewende werde es darum gehen, Abnahmemöglichkeiten für den Strom aus Erneuerbaren Energien zu schaffen. „100 Prozent Erneuerbare Energien wird 100 Prozent Elektrifizierung bedeuten. Strom wird der Hauptenergieträger der Zukunft,“ so Hoffmann.
Weitere Redner waren Prof. Dr. Jens Strüker, Geschäftsführer des Instituts für Energiewirtschaft an der Hochschule Fresenius, Bernhard Rindt, Geschäftsführer egrid GmbH, Peter Zayer, Geschäftsführer VOLTARIS GmbH sowie Nils Müller, CEO TRENDONE GmbH. Jens Strüker führte durch die Veranstaltung und hielt einen Vortrag zum Thema „Auf dem Weg in die Echtzeit-Energiewirtschaft“. Er benannte unter anderem zwei große Trends: „Die Dezentralisierung und die Digitalisierung“, also Erneuerbare Energien und beispielsweise intelligente Stromzähler. Bernhard Rindt sprach über das Thema „Smarte Energieverteilung – ein wichtiger Baustein der Energiezukunft“. Er erklärte etwa, wie durch intelligenten Netzausbau Kosten eingespart werden können und betonte, „dass Laststeuerung und Erzeugungsprognosen eine wichtige Rolle bei der Energieverteilung einnehmen“. Außerdem zeigte er die Möglichkeiten von Erneuerbare Energien-Quartieren auf. Peter Zayer sagte in seinem Vortrag „Digitalisierung der Energiewende – der Smart Meter-Rollout“, dass die Energiewende nur mit Smart Metering möglich sei. Einer bundesweiten Umfrage der Verbraucherzentrale zufolge, wüssten allerdings nur 68 Prozent der Befragten, was Smart Metering sei. „Wir müssen bei diesem Thema die Bürger mitnehmen und die Vorteile der Technologie deutlich machen“, so Zayer. In einer Podiumsdiskussion wurden diese Themen weiter vertieft.
Zum Abschluss nahm Trendforscher Nils Müller das Publikum mit auf eine spektakuläre und atemberaubende Reise in die Zukunft – in das Jahr 2027. Er präsentierte in seiner Multimedia-Show disruptive Technologien, die Marketing, Medien und unser Leben von Bildung, Arbeit bis zum Zuhause grundlegend verändern werden. „Artificial Intelligence, Robotics, 3D-Printing, Predictive Analytics, Augmented Vision, Internet of Things – an diesen Schnittstellen entstehen die Innovationen“, so Müller. Die Entwicklung wird rasant vorangehen und ist zum Teil heute schon Realität. Er sprach über Drohnen, die einen mit LED-Beleuchtung nach Hause begleiten können, Hologramme, Roboter als Dienstleister oder über transparente Folien und Dachziegel für Solarenergie. Müllers Visionen gingen über die Energiewirtschaft hinaus, machten aber deutlich, wie stark sich die Energiebranche verändern wird.
„Als innovativer Energiedienstleister beobachten wir diese Entwicklungen ganz genau und setzen auf Zukunftstechnologien, um Mehrwerte für unsere Kunden zu schaffen. Aber der Mensch steht bei uns noch immer im Mittelpunkt“, so Carsten Hoffmanns Fazit.