Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen und Schirmherrin des Konrad Lutz Preises, erläutert ihre Gedanken zum neuen Motto: „Das Leitmotiv ‚immer ist jetzt’ beinhaltet die Aufforderung, jetzt zu handeln und nicht alles Wichtige ständig aufzuschieben. Das gilt auch für die Politik, denn die HIV/Aids-Pandemie ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und erfordert entschiedenes Handeln. Neue Anstrengungen in der internationalen Aufklärung, der Prävention, der Forschung und der medizinischen Hilfe sind dringend nötig, um einer noch größeren Katastrophe entgegenzusteuern.“
„‚immer ist jetzt’“, so Claudia Roth weiter, „hat in meinen Augen auch einen ermutigenden Unterton, das Leben so zu nehmen wie es ist und das Beste daraus zu machen. Das Motto ist ein Appell, in der Gegenwart zu leben und sich von Zukunftsängsten und Ungewissheiten nicht entmutigen zu lassen.“
Der kürzlich verstorbene Liedermacher Georg Danzer formulierte es so: „Die meisten leben ihr Leben auf Probe als könnten’s alles wiederholen, dann kommen’s drauf, dass das nicht wahr ist und fühlen sich um ihr Leben bestohlen“.
Bis zum 15. November 2007 können Bilder zum Motto „immer ist jetzt“ eingesendet werden. Eine unabhängige Jury ermittelt die 13 besten anhand der Kriterien „Umsetzung des Mottos“ und „künstlerische, technisch-malerische Ausführung“. Teilnahmeberechtigt am Konrad Lutz Preis sind HIV-Positive und deren Freunde und Familie. Der erste Preisträger erhält 1.500 Euro, der zweite 1.000, der dritte 800, es gibt zehn Anerkennungen à 400 Euro. Im Internet wird öffentlich abgestimmt: Der Online-Publikumspreis wird mit 800 Euro dotiert.
Der Konrad Lutz Preis ist eine Initiative von Netzwerk plus, dem bundesweiten Netzwerk der Menschen mit HIV und Aids und dem forschenden Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline. Der Gestaltungswettbewerb wendet sich an das Unterbewusstsein von Teilnehmern und Betrachtern und erleichtert so, mit Hilfe des Mediums Kunst, den Dialog zwischen HIV-Positiven und Nicht-Positiven. Der Preis ist in Gedenken an den Münchner Künstler und Gesellschaftskritiker Konrad Lutz entstanden, der sich mit Zeitzeugnissen wie dem Film „Coming Out“, der die Zeit des bayerischen AIDS-Maßnahmenkatalogs dokumentierte, in der Aidshilfe ein Denkmal setzte.