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„Der, die, das“: Deutsch als Zweitsprache im Bremer Sommercamp

(lifePR) (Berlin, )
Das Goethe-Institut Bremen hat vor einigen Jahren in Deutschland eine Bildungsinitiative gestartet, die in den USA seit langem verbreitet ist: Förderunterricht in den Sommerferien. In den „Bremer Sommercamps“ lernen Kinder ausländischer Eltern durch Theater, Sport und Lesetraining deutsche Grammatik und den Umgang mit Texten. Das Konzept hat sich bewährt – die Sommercamps gehen im August in die dritte Runde.

Familiärer Hintergrund und soziale Herkunft von Kindern entscheiden maßgeblich mit über Erfolg oder Misserfolg im deutschen Schulsystem. Verlierer sind vor allem Kinder ausländischer Eltern mit mangelnden Deutschkenntnissen. Zahlreiche Studien haben dies seit der Pisa-Studie immer wieder untermauert, Bund und Länder suchen nach politischen Lösungen. In ihrem jüngsten Integrationskonzept erklären die Bundesländer es zur Kernaufgabe, Kinder nicht-deutscher Muttersprache sprachlich zu fördern.

Das Goethe-Institut Bremen hat im Auftrag des Bremer Senators für Bildung und Wissenschaft einen handlungsorientierten Sprachunterricht entwickelt: Im „Bremer Sommercamp“ erschließen sich Kinder mit Migrationshintergrund deutsche Texte, indem sie diese aufführen, die Handlung nacherzählen oder sich die Texte gegenseitig vorlesen. Der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache wird mit Theaterproben unter Anleitung von Theaterpädagogen kombiniert und durch Sport- und Freizeitangebote am Nachmittag ergänzt. In den diesjährigen Camps arbeiten die 160 Kinder im Grundschulalter drei Wochen lang mit Cornelia Funkes Kinderbuch „Potilla“. Der Text wird abwechselnd in Sprachkursen behandelt und in Theaterproben darstellerisch umgesetzt.

Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin begleitete 2004 den Vorläufer der Bremer Sommercamps wissenschaftlich und untersuchte die Lernerfolge. Ergebnis war, dass sich nach dem „Jacobs-Sommercamp“ Lese- und Sprechfertigkeit der Teilnehmer beträchtlich verbessert hatten, der Wortschatz und die Grammatikkenntnisse erweitert. Das Goethe-Institut übernahm das Sommercamp 2005 und entwickelte das Konzept weiter: Der Deutschunterricht, die Theaterproben und die Freizeitaktivitäten sind eng miteinander verknüpft worden, um die Lerneffekte zu erhöhen und den Erfolg nachhaltiger zu gestalten. Die Sommercamps, die beim diesjährigen Wissenschaftssommer in Essen vorgestellt wurden, sollen künftig fest in der Bremer Bildungslandschaft verankert werden.

Ein Projekt des Goethe-Instituts Bremen und der Bremer Bildungsbehörde.
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