Graffiti haben ihre Wurzeln im New York der Siebzigerjahre. Sie sind fester Bestandteil der Hip-Hop-Kultur und zu einer eigenen internationalen Kunstform avanciert. In Bosnien und Herzegowina begann eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Graffiti als Kunstform etwa 1998, drei Jahre nach Kriegsende, als internationale Künstler erstmals Workshops anboten. Durch die eingeschränkten Reisemöglichkeiten findet der für die Graffiti-Szene essenzielle internationale Austausch aber bis heute nicht ausreichend statt. Gemeinsam mit dem Verband für urbane Kultur N.E.K.O. lädt das Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina vom 14. bis 20. August zum zweiten Mal Graffiti-Künstler aus ganz Europa nach Sarajevo ein.
Rund 20 Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler werden im Rahmen des Festivals Workshops anbieten und Wandmalereien, so genannte Murals, gestalten. Graffiti-Arbeiten auf Leinwand werden in der größten Galerie Sarajevos, dem Collegium Artisticum, ausgestellt. Unter Anleitung der Sprayer können sich auch Kinder und Jugendliche einen Tag lang an ersten eigenen Graffitis versuchen.
Das erste Graffiti-Kunstfestival „Balcan Express“ feierte im vergangenen Jahr Premiere. Die Idee entstand, als der deutsche Künstler Matthias „Loomit“ Kseler 2004 auf Einladung von N.E.K.O. eine 250 Quadratmeter große Wand im Kulturzentrum ZETRA bemalte – die Aktion stieß auf eine unerwartet große Resonanz in Bosnien und Herzegowina. Um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, vereinbarte das Goethe-Institut mit den Stadtwerken in Sarajevo Graffiti-Aktionen im Straßenbahndepot: Eine bemalte Straßenbahn tourt seitdem als mobile Galerie zwischen Bosna-Quelle und Altstadt.
Ein Projekt des Goethe-Instituts Bosnien und Herzegowina in Zusammenarbeit mit dem Verband für urbane Kultur N.E.K.O.