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Theaterfestival in Afghanistan

(lifePR) (Berlin, )
Das Nationale Theaterfestival Afghanistan bietet afghanischen Theaterschaffenden eine einzigartige Plattform. Vom 25. bis 30. August kommen Regisseure, Ensembles und Nachwuchskünstler aus Kabul und den afghanischen Provinzen zusammen, um ihre Produktionen vorzustellen und sich über ihre Arbeit auszutauschen. Ein Höhepunkt ist in diesem Jahr Helena Waldmanns Gastspiel „Return to Sender – Letters from Tentland“.

Das Theaterfestival stellt nach Jahren des Verbots von Tanz, Theater und Musik einen Höhepunkt des kulturellen Lebens in Afghanistan dar. 2004 vom Goethe-Institut initiiert, werden dort jährlich an sechs Tagen Theaterproduktionen aus dem ganzen Land aufgeführt. Letztes Jahr wurden fast vierzig Stücke und zahlreiche studentische Produktionen gezeigt, um auch afghanische Nachwuchstalente zu fördern. Nachdem in den vergangenen Jahren der Fokus des Festivals auf der Förderung afghanischer Theaterschaffender und auf der Bildung von Netzwerken lag, stehen 2007 Fragen der Rezeptionsästhetik im Vordergrund. Außerdem soll der Austausch zwischen deutschen und afghanischen Ensembles belebt werden.

Die deutsche Choreografin Helena Waldmann ist mit ihrem neuen Stück „Return to Sender – Letters from Tentland“ zu Gast, eine Tanzperformance, die sie mit sechs in Deutschland lebenden Exil-Iranerinnen erarbeitet hat. Es ist die Folgeproduktion der Inszenierung „Letters from Tentland“, mit der Waldmann 2005 weltweit für Aufsehen sorgte: Unterstützt vom Goethe-Institut und dem Dramatic Arts Center Teheran war Waldmann die erste westliche Choreografin, die in der islamischen Republik ein Stück inszeniert und aufgeführt hat. In Zelten tanzend, die mehr verhüllen als jeder Tschador, erkundeten die iranischen Tänzerinnen die Grenzen und Möglichkeiten der Freiheit. Nach dem großen Erfolg der ersten Produktion werden die iranischen „Letters from Tentland“ nun von Exil-Iranerinnen beantwortet. In „Return to Sender“ loten sie die vermeintlichen Freiräume des Exils aus, die Zelte werden zum Symbol für das Leben in Zwischenstationen.

Im Rahmen des Festivals in Kabul, bei dem „Return to Sender“ in Farsi aufgeführt wird, diskutiert Helena Waldmann mit Studierenden des Dramatic Arts Centers und mit Theaterleuten aus Kabul. Außerdem tauscht sie sich mit zwei Frauen-Theatergruppen aus Kunduz und Herat aus. Helena Waldmanns Besuch in Kabul bildet den Auftakt einer Tournee, die sie auf Einladung des Goethe-Instituts in den folgenden Wochen mit „Return to Sender“ nach Karachi, New Delhi, Bangalore und Colombo führen wird.

Ein Projekt des Goethe-Instituts Kabul in Zusammenarbeit mit dem Dramatic Arts Center der Kabul University, dem Centre Culturel Français, dem British Council, der amerikanischen Botschaft und dem Kulturministerium, der Faculty of Fine Arts der Kabul University und Radio Television Afghanistan (RTA).
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