Als stellvertretende Ministerpräsidentin der Regierung Koch war sie zwischen 1999 und 2003 verantwortlich für eine groß angelegte wissenschaftspolitische Offensive. In ihrer Amtszeit wurde der Übergang zu einer leistungsorientierten, parametergesteuerten Hochschulfinanzierung vollzogen und die ersten Zielvereinbarungen zwischen Landesregierung und den hessischen Hochschulen abgeschlossen. Der Hochschulpakt sichert den Hochschulen trotz rückläufiger Steuereinnahmen des Landes eine verlässliche finanzielle Basis. Großzügig wurden aus dem hessenzentralen Innovationsfonds neue Forschungsschwerpunkte und Graduiertenkollegs sowie die ersten Juniorprofessuren mehrjährig gefördert; die Förderung erlaubte hochwertige Berufungen von Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen. Besondere Anstrengungen der Universitäten bei der Ausgestaltung von Schwerpunkten fanden die tatkräftige Unterstützung der Ministerin - z.B. der Ausbau des Frankfurter NMR (Nuclear Magnetic Resonance)-Zentrums und des Hessischen Zentrums für Geowissenschaften sowie gemeinsame Berufungen an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und universitäre Institute.
Auch fiel in ihre Amtszeit die Entscheidung, den Uni-Standort Frankfurt-Bockenheim vollständig aufzugeben. Dazu gehört die Verlagerung der Geisteswissenschaften auf den Campus Westend und der Naturwissenschaften auf den Campus Riedberg sowie der sukzessive Ausbau der Campi inklusive der Medizin.
Die FDP-Abgeordente Ruth Wagner ist seit 1978 Mitglied im hessischen Landtag und amtiert gegenwärtig als dessen Vizepräsidentin.
Mit der Verleihung der Medaille hat die Universität Frankfurt eine herausragende Alumna geehrt. Die Verleihung erfolgte bereits beim diesjährigen Alumni-Tag der Universität Frankfurt am 30. Juni durch Präsident Rudolf Steinberg.
Ruth Wagner freute sich über die Auszeichnung. "Das Studium an der Universität Frankfurt hat mich als Person und meinen Lebensweg geprägt. Dafür bin ich dankbar. Die Auszeichnung bedeutet mir persönlich sehr viel."