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Fotofestival Mannheim Ludwigshafen Heidelberg Reality Crossings

22. September bis 21. Oktober 2007 / Fotografin im Kampf gegen das organisierte Verbrechen – Letizia Battaglia (Italien) erhält Dr.-Erich-Salomon Preis 2007

(lifePR) (München, )
Morgen, am Samstag, den 29. September, wird in Ludwigshafen (Ernst-Bloch-Zentrum) zum 36. Mal der renommierte Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)im Rahmen des 2. Fotofestivals Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg verliehen. Die Laudatio hält Leoluca Orlando, Jurist und Politiker – von 1985 bis 2000 Oberbürgermeister von Palermo – und langjähriger Weggefährte der Fotografin im Kampf gegen organisierte Kriminalität und Korruption.

Letizia Battaglia hat ihr Leben als Fotografin, Stadträtin, Journalistin und Verlegerin dem Kampf gegen die Mafia gewidmet. "Sie war Berichterstatterin, Kommandeurin und Spionin zugleich, sie tröstete Witwen, sah Freunde sterben und schlich sich hinter den Rücken des Feindes." (DIE ZEIT, 20.09.2007) Mit ihrer Kamera verfolgte und verfolgt sie noch heute rastlos die Mafia und dokumentiert mit ihren Bildern deren Verbrechen und die damit verbundenen Schrecken. Letizia Battaglia ist zum Symbol für unermüdlichen Kampf und Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit geworden. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach international ausgezeichnet. Zuletzt war sie für Italien auf der Liste der 1.000 Welt-Friedens-Frauen, vorgeschlagen für den Friedensnobelpreis.

"Wenn ich meine Bilder sehe, wird mir übel", sagt Battaglia über ihre eigenen Arbeiten. Einige der Fotografien hat Battaglia unmittelbar nach der Tat aufgenommen – stets war sie die erste am Tatort.

Ihre Schwarzweiß-Fotos zeugen von einer Brutalität, wie sie in Sizilien an der Tagesordnung war und teilweise noch ist. Mit ihren Abbildungen von Opfern, Tätern und Trauernden ging es Battaglia nur zweitrangig um Kunst. Im Vordergrund stand immer der Kampf.

Als Letizia Battaglia ihren Kampf gegen die Mafia begann, war diese noch sichtbar. Es gab Gesichter, die den Verbrechen zugeordnet und fotografisch festgehalten werden konnten. Heute ist die Mafia laut Battaglia unsichtbar geworden. Die Mafia trete in Sizilien weniger brutal auf als früher, sagt Battaglia in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. In diesem Gespräch begründet sie dies auch mit einer "stillen Übereinkunft": Die Mafia werde laut Battaglia vom Staat in Ruhe gelassen, dafür töte sie keine Politiker, Richter und Journalisten mehr. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2007)

Zu den jüngsten Mafia-Morden in Duisburg sagt Battaglia, dass sich hier die Arroganz der Mafia widerspiegele: "Die Anmaßung der Mächtigen! Was glauben die Deutschen denn? Die Mafia ist doch nicht allein ein italienisches Problem, wenn sich die EU nicht endlich darum kümmert, dann frisst uns die Mafia alle auf!" Während man in Deutschland ihre Mafia-Fotos auszeichnet, werde Letizia Battaglia in Ihrer Heimat totgeschwiegen. "Als sei ich schuldig an dem, was ich gesehen habe", so Battaglia in einem Interview mit der ZEIT (20.09.2007).

Anlässlich der Preisverleihung widmet das 2. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg Letizia Battaglia im Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen einer Ausstellung mit rund 50 Arbeiten.

Das Fotofestival (22. September bis 21. Oktober 2007) zeigt internationale Fotografie und Videokunst unter dem Titel Reality Crossings. Der Kurator und künstlerische Leiter des Festivals, Christoph Tannert (Künstlerhaus Bethanien, Berlin), wählte weltweit für das Festival 82 Künstler aus über 30 Ländern aus und präsentiert deren Positionen in den drei großen Städten der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der Eröffnung des Festivals am 21. September in der Kunsthalle Mannheim wurde diese zum Treffpunkt internationaler Künstler. Zu den anwesenden Künstlern zählten aus den USA Juliana Beasley, Debbie Han und Robert Lyons, aus Argentinien Silvina Der-Meguerditchian, aus Russland Anastasia Khoroshilova, aus Großbritannien Emily-Jane Major und Michelle Sank, aus der Slowakai Zuzana Lola Hrušková, die Niederländerin Risk Hazekamp und aus Deutschland Thilo Thielke.

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) wurde im Jahre 1971 als Auszeichnung für "vorbildliche Anwendung der Fotografie in der Publizistik" ins Leben gerufen. Er dient zugleich dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Als Preis wird eine Leica M-Kamera mit Namensgravur vergeben. Der Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) gilt neben dem Kulturpreis als höchste Auszeichnung der DGPh und wird jährlich vergeben.

Über Ihr Interesse an der Preisverleihung würden wir uns freuen.Weitere Informationen und Bilder zum Fotofestival erhalten Sie bei Goldmann Public Relations oder unter www.fotofestival-ma-lu-hd.de.

Verleihung des Dr.-Erich-Salomon-Preises durch die DGPh:29. September 2007, 17 Uhr, Ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen Preisträgerin: Letizia Battaglia (I)
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