"Man kann sich bei der IWC nicht fuer den Walschutz feiern lassen um dann zu Hause den Tod von Kleinwalen in Kauf zu nehmen", sagt Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace. "Die Plaene des BMELVs sind eine Rueckwaertsrolle fuer den Meeresumweltschutz. Vor einem Jahr beschloss der deutsche Bundestag parteiuebergreifend sich in der EU fuer einen konsequenten Walschutz einzusetzen, die Vorschlaege des Aigner-Ministeriums ignorieren den Beschluss."
Bereits vor sieben Jahren wies die damalige Bundesregierung ueber ein Drittel der deutschen Nord- und Ostsee als Beitrag fuer das Schutzgebietsnetzwerk Natura-2000 aus. Einige der Gebiete, wie zum Beispiel das "Sylter Aussenriff" wurden dabei wegen der besonderen Rolle fuer das Ueberleben der einzigen deutschen Walart, der Schweinswale ausgesucht. Eine Arbeitsgruppe des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums hat Vorschlaege erarbeitet, wie mit der Fischerei in den Schutzgebieten zu verfahren ist. Waehrend die Umweltseite den konsequenten Walschutz fordert, lehnt das fuer die Fischerei verantwortliche Ministerium BMELV ein ganzjaehriges Stellnetzverbot ab. Stattdessen sollen die Schweinswale mit sogenannten Pingern durch laute Toene aus den Schutzgebieten vertrieben werden.
Die gemeinsame europaeische Fischereipolitik durchlaeuft zurzeit einen Reformprozess, der Ende 2012 abgeschlossen sein soll. Greenpeace fordert den Abbau der riesigen Ueberkapazitaeten in der Fischfangflotte, wissenschaftsbasierte Fangquoten, die konsequente Kontrolle der Fischereigesetze und die Ausweisung grossflaechiger Meeresschutzgebiete in denen keine Fischerei stattfindet. Nur so koennen sich die ueberfischten Bestaende und die Meeresnatur erholen. Ein Test fuer den Erfolg der Reform und die Position der Bundesregierung ist das Ueberleben der Schweinswale in Nordund Ostsee.