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Deutsche wollen schaerfere Atomaufsicht

Greenpeace-Umfrage zeigt Wunsch nach kuerzeren Laufzeiten der Atomkraftwerke

(lifePR) (Hamburg, )
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schaerfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behoerden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevoelkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen ueber Zwischenfaelle in Atomanlagen der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kuerzere Laufzeiten fuer Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repraesentativ ausgewaehlte Buerger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.

"Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Mit dieser Umfrage haben die Behoerden Rueckenwind, um schaerfere Auflagen fuer die Kraftwerksbetreiber umzusetzen." Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafuer aus, alte und stoeranfaellige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. "Damit wird den Plaenen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Kruemmel, Brunsbuettel und Biblis zu verlaengern, eine klare Absage erteilt."

Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbuerger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren veraendert hat. Als Basis hierfuer diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit "Ja" (2005: 26 Prozent).

Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg, doch gleichzeitig polarisiert sich die Bevoelkerung in dieser Frage staerker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befuerworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am staerksten akzeptiert. Gleichzeitig wuenschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenueber 17 Prozent im Jahr 2005.

Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung fuer einen Atomausstieg bei den Waehlern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Waehler lehnen heute eine Laufzeitverkuerzung generell ab. "Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wuensche ihrer Waehler wieder", stellt Heinz Smital fest. Bei den Waehlern der Gruenen hat die Zustimmung fuer einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befuerworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
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