""Diese Einigung ist ein großartiger Erfolg, jetzt ist ein großer Teil dieser Urwälder vor der Säge sicher"", sagt Greenpeace Waldexperte Oliver Salge. ""Dieser Erfolg in Finnland und anderen Regionen weltweit zeigt, dass sich lange, hartnäckige Kampagnen auszahlen. Die deutschen Verlage haben schon frühzeitig von ihren Papierlieferanten eine Lösung gefordert. Nun können sie sicher sein, dass für ihre Produkte keine der großen finnischen Urwälder mehr zerstört werden.""
Über sechs Wochen haben das finnische Forstamt Metsähallitus, Greenpeace, die Holzindustrie, die Gemeinde Lappland, das Parlament der Saami-Ureinwohner, das Umweltcenter Lapplands und Rentierhalter über den Schutz der Urwälder Nordlapplands verhandelt. Sie haben sich darauf geeinigt, welche Waldflächen zukünftig bewirtschaftet werden. 96.900 Hektar Urwald werden ab sofort geschützt sein. 9.300 Hektar sollen unter Berücksichtigung besonderer Kriterien bewirtschaftet werden. Greenpeace hatte zusammen mit dem finnischen Naturschutzbund vor vier Jahren die Urwälder kartiert und damit eine Grundlage für die Verhandlungen gelegt.
Als gestern Nachmittag alle Beteiligten einer Einigung zustimmten, wurde ein langjähriger Konflikt um den Schutz der Urwälder Nordlapplands beendet. Greenpeace-Aktivisten hatten in vielen europäischen Ländern für den Schutz der Urwälder protestiert. So haben sie in Schlauchbooten im Hafen von Lübeck mehrmals Papierfrachter aus Finnland erwartet und gegen die Entladung protestiert.
""Nun muss nur noch der Konflikt in der Sami-Region Inari gelöst werden. Dann hat Finnland einen großen Beitrag zum europäischen Urwaldschutz geleistet"", sagt Salge. In der Region Inari im hohen Norden Finnlands, dem Gebiet der Sami Ureinwohner, wird immer noch um die Urwälder gestritten. Derzeit wird jedoch nicht in den kartierten Urwäldern gefällt. Stora Enso kauft kein Holz aus diesen Wäldern, solange die Sami-Rentierhalter dem Einschlag nicht zustimmen. Die Ureinwohner Nordskandinaviens sind auf die Urwälder für ihre traditionelle Rentierwirtschaft angewiesen und wehren sich seit Jahren zusammen mit Greenpeace gegen deren Zerstörung.