"Palmoel-Plantagen in indonesischen Torfgebieten sind globale Klimakiller", sagt Bjoern Jettka, Greenpeace-Sprecher auf Sumatra. "Wenn die indonesische Regierung als Gastgeberin fuer die naechste UN-Klimakonferenz ernst genommen werden will, muss sie ein Moratorium fuer Einschlaege in Moorwaeldern verhaengen und Greenpeace helfen, die Waldzerstoerung effektiv zu bekaempfen. Der indonesische Urwald als CO2-Speicher muss geschuetzt werden."
Schneller als jedes andere Land verliert Indonesien derzeit Waldflaechen.
Rund 51 Quadratkilometer Wald werden jeden Tag zerstoert, das sind mehr als 300 Fussballfelder pro Stunde. Torfwaelder in Indonesien speichern mehr Kohlenstoff als andere Landoekosysteme. Die feuchten Torfschichten sind bis zu 10 Meter tief und bis zu 10 000 Jahre alt. Zur landwirtschaftlichen Nutzung der Torfwaelder lassen Palmoel-Firmen zunaechst Kanaele durch den Wald ziehen, um die Moore zu entwaessern und wertvolles Holz einzuschlagen.
Ist der Boden erst entwaessert, trocknet der Torf und setzt - mit oder ohne Brandrodung - CO2 frei.
Der so gerodete Wald kann sich nicht mehr erholen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass im Jahr 2010 bei ungebremster Entwaldung kein Urwald mehr auf Sumatra existiert. "Das Leben in den Urwaeldern Indonesiens wird auch f|r den deutschen Palmoelbedarf vernichtet", sagt Jettka. "F|r Palmoel f|in Lebensmitteln, Kosmetik und Kraftwerken wird das Klima aufgeheizt, werden Menschen vertrieben und Lebensraeume zerstoert."
Durch die fortschreitende Waldzerstoerung ist Indonesien, nach China und den USA, der weltweit drittgroesste Erzeuger von Treibhausgasen. Etwa ein Fuenftel der globalen Treibhausgas-Emissionen stammt aus der Zerstoerung klimastabilisierender Waelder - mehr als aus dem weltweiten Autoverkehr.
Greenpeace fordert die im Dezember auf Bali versammelten Regierungen auf, innerhalb eines verbindlichen Kyoto-Nachfolgeabkommens den Urwald weltweit unter Schutz zu stellen und Finanzierungsinstrumente dafuer zu entwickeln.