Die Nadelbaumart Douglasie wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt. In heimischen Buchenwäldern kommt sie natürlicherweise nicht vor. Für die Forstwirtschaft sind Nadelbäume sehr gewinnbringend, weil sie schnell wachsen. Der Vorstand der BaySF rechtfertigt den Anbau der Douglasien mit der notwendigen Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel. Dabei können naturbelassene Wälder mit ihrer Artenvielfalt und natürlichen Dynamik auf diese Veränderungen am besten reagieren.
Douglasien schaden alten Buchenwäldern
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist der Auffassung, dass Douglasien den Zustand alter Buchenwälder verschlechtern und schließt ihre Pflanzung in europäischen Schutzgebieten aus. Das BfN fordert sogar, dass bereits gepflanzte Douglasien wieder entfernt werden sollen. Bayerns Forstminister Helmut Brunner (CSU) unternimmt bisher nichts gegen die Bewirtschaftung mit den Nadelbäumen. "Durch unkontrollierte Ausbreitung können sich die Douglasien im Spessart vermehren und den heimischen Buchenwald gefährden", sagt Hofstetter. "Wir fordern Bayerns Forstminister Brunner dazu auf, solch einen Waldfrevel im Staatsforst zu stoppen."
Greenpeace-Aktivisten waren sechs Wochen lang mit einem Waldcamp im bayerischen Spessart aktiv. Sie haben fast 24.000 alte Buchen und Eichen systematisch erfasst. Aus den Daten erstellten sie Karten und Grafiken (http://gpurl.de/gpkarten). Eine Karte dokumentiert, wie besonders wertvolle Buchenwälder großflächig mit Douglasien unterpflanzt wurden (http://gpurl.de/vyw2z). Noch Anfang März hatte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Karlstadt die von Greenpeace aufgedeckten Fälle im Spessart als unbedeutend dargestellt. Bisher hat das Amt nicht nachgewiesen, wie es zu diesem Ergebnis kommt und Greenpeace keinen Prüfbericht vorgelegt.
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