Im Jahr 2011 exportierte Bayern rund 75.000 Tonnen Holz direkt nach China. Davon waren knapp 44 Prozent unverarbeitetes Rundholz. Im Spessart befinden sich besonders schützenswerte über 140 Jahre alte Buchenwaldbestände. Für den Klimaschutz und die Artenvielfalt haben diese Gebiete einen besonders hohen Wert. Im Jahr 2011 exportierte Deutschland Buchen-Rohholz im Wert von über 38 Millionen Euro nach China. Ein Geschäft, das dem regionalen holzverarbeitenden Gewerbe entgeht und Arbeitsplätze in Bayern kostet. Eine Tonne gesägtes Holz erzielt einen drei mal so hohen Preis wie eine Tonne Rohholz. Nur 36 Prozent des in Bayern insgesamt eingeschlagenen Laubholzes verbleibt in Bayern.
Alte Buchen: Mehr Wert als Brennholz
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Container mit Buchen-Rohholz vom Spessart nach Malaysia und China verfolgt. "Die BaySF verhökert wertvollste Buchen fast zu Brennholzpreisen", so Jürgens. "Da sind Entwicklungsländer wie Gabun klüger. Sie haben ein Rundholzexportverbot ausgesprochen, um möglichst viel Wert im eigenen Land abzuschöpfen." Greenpeace fordert von der Bayerischen Staatsregierung einen sofortigen Einschlagstopp in alten Buchenwäldern. Er soll solange gelten, bis zehn Prozent des öffentlichen Waldes geschützt sind und die übrigen 90 Prozent ökologisch bewirtschaftet werden. Der Vorstand der BaySF behauptet, dass durch einen stärkeren Schutz des Spessarts die Rohstoffversorgung lokaler Verarbeiter und die Brennholzversorgung gefährdet seien.
In einem Report deckte Greenpeace in sieben Fällen das illegale Vorgehen der BaySF auf. Mit der Zerstörung alter Buchenwälder verstößt das Unternehmen gegen europäische Natura 2000-Richtlinien und das Bundesnaturschutzgesetz. Selbst ihrem eigenen Naturschutzkonzept kommen die BaySF nicht nach.