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Greenpeace-Aktivisten protestieren gegen Ausverkauf alter Buchenwälder

Wertvolles Buchenholz aus dem Spessart landet in China

(lifePR) (Hamburg, )
Greenpeace-Aktivisten protestieren seit heute Morgen im bayerischen Spessart gegen den Export wertvoller Buchenstämme nach China. Acht Aktivisten befinden sich auf einem Ladekran, der die Stämme in einen Container verladen soll. An dem Container haben sie ein zwei mal vier Meter großes Banner angebracht mit der Forderung: "Stoppt den Ausverkauf: Alte Buchenwälder schützen!". Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) exportieren wertvolles Buchenholz im Rohzustand nach Österreich und China. "Unsere heimischen Naturschätze werden auf den internationalen Holzmärkten zu Dumpingpreisen verramscht", sagt Gesche Jürgens, Waldexpertin von Greenpeace. "Die Menschen im Spessart sind doppelte Verlierer. Ihre einmaligen Wälder werden zerstört und Arbeitsplätze werden ausgelagert."

Im Jahr 2011 exportierte Bayern rund 75.000 Tonnen Holz direkt nach China. Davon waren knapp 44 Prozent unverarbeitetes Rundholz. Im Spessart befinden sich besonders schützenswerte über 140 Jahre alte Buchenwaldbestände. Für den Klimaschutz und die Artenvielfalt haben diese Gebiete einen besonders hohen Wert. Im Jahr 2011 exportierte Deutschland Buchen-Rohholz im Wert von über 38 Millionen Euro nach China. Ein Geschäft, das dem regionalen holzverarbeitenden Gewerbe entgeht und Arbeitsplätze in Bayern kostet. Eine Tonne gesägtes Holz erzielt einen drei mal so hohen Preis wie eine Tonne Rohholz. Nur 36 Prozent des in Bayern insgesamt eingeschlagenen Laubholzes verbleibt in Bayern.

Alte Buchen: Mehr Wert als Brennholz

Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Container mit Buchen-Rohholz vom Spessart nach Malaysia und China verfolgt. "Die BaySF verhökert wertvollste Buchen fast zu Brennholzpreisen", so Jürgens. "Da sind Entwicklungsländer wie Gabun klüger. Sie haben ein Rundholzexportverbot ausgesprochen, um möglichst viel Wert im eigenen Land abzuschöpfen." Greenpeace fordert von der Bayerischen Staatsregierung einen sofortigen Einschlagstopp in alten Buchenwäldern. Er soll solange gelten, bis zehn Prozent des öffentlichen Waldes geschützt sind und die übrigen 90 Prozent ökologisch bewirtschaftet werden. Der Vorstand der BaySF behauptet, dass durch einen stärkeren Schutz des Spessarts die Rohstoffversorgung lokaler Verarbeiter und die Brennholzversorgung gefährdet seien.

In einem Report deckte Greenpeace in sieben Fällen das illegale Vorgehen der BaySF auf. Mit der Zerstörung alter Buchenwälder verstößt das Unternehmen gegen europäische Natura 2000-Richtlinien und das Bundesnaturschutzgesetz. Selbst ihrem eigenen Naturschutzkonzept kommen die BaySF nicht nach.
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