"Mit der heutigen Aktion fordern wir die Staats- und Regierungschefs der Industrienationen auf, endlich eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einzunehmen und den Abbau der Oelsande weltweit zu stoppen? sagt Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. "Durch den Abbau der Oelsande in Kanada geschieht ein weltweit wirkendes Klimaverbrechen, an dessen Auswirkungen jetzige und kuenftige Generationen leiden werden." Grosse Mengen an Treibhausgasen, aber auch Waldzerstoerung, giftige Abwaesser und dadurch hervorgerufene schwere gesundheitliche Gefahren fuer die in der Naehe lebenden Menschen zaehlen zu den folgenschweren Konsequenzen des Oelsand-Abbaus.
Der Abbau von Oelsand ist aeusserst energieintensiv und setzt drei Mal so viel schaedliche Klimagase frei wie die konventionelle Oelfoerderung. Kanada ist nach Saudi-Arabien das Land mit den groessten bekannten Oelreserven der Welt. Alle grossen Erdoelkonzerne der Welt investieren bereits jetzt in die Oelgewinnung in Westkanada. Aufgrund der zur Neige gehenden Oelquellen befuerchtet Greenpeace, dass diese Entwicklung in Zukunft noch verstaerkt wird.
"Wir fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und der Klima- und Umweltzerstoerung nicht tatenlos zuzusehen. Wer es Ernst meint mit dem Klimaschutz, kann Oelsand-Abbau nirgendwo gestatten? sagt Christoph von Lieven weiter. Bereits vor zwei Wochen hatten Greenpeace-Aktivisten mit einer spektakulaeren Aktion den Oelsand-Abbau in einem Bergbaubetrieb des Erdoelkonzerns Shell-Albion unterbrochen, um so auf die Umweltkatastrophe, die das Herausloesen des sandgebundenen Oels hervorruft, aufmerksam zu machen.
Im Dezember diesen Jahres hat die Welt die historische Chance, durch ehrgeizige und verpflichtende Klimaschutzziele die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen werden die Staats- und Regierungschefs zeigen, ob und inwieweit sie bereit sind, das Klima zu retten und die Zukunft des Planeten zu sichern.