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Greenpeace: Desertec Initiative hat Modellcharakter

Beteiligte Firmen sollen mit Entschlossenheit handeln

(lifePR) (Hamburg, )
Die heutige Gruendung der Desertec Industrie Initiative (DII) kann nach Ansicht von Greenpeace ein Meilenstein fuer die weltweite Nutzung von Solarkraftwerken in Wuestenregionen werden. Die DII will kuenftig die Analyse und Entwicklung solarthermischer Anlagen in den Wuesten Nordafrikas betreiben. Greenpeace fordert die beteiligten Unternehmen auf, das Desertec Projekt mit Entschlossenheit voran zu bringen. Die Unternehmen muessen Desertec als Alternative zu umweltschaedlichem Atom- und Kohlestrom verstehen und nicht als Konkurrenz zu dezentraler Windkraft und Photovoltaik in Deutschland.

"Die Energiekonzerne, Finanzinstitute und Anlagenbauer koennen die Nutzung von Wuestenstrom zu einem weltweitem Vorbild machen. Den Ankuendigungen muessen deshalb schnell Taten folgen und die Vision vom Sonnenstrom aus den Wuesten darf nicht als gruenes Feigenblatt verkommen", erklaert Andree Boehling, Energie-Experte von Greeenpeace. "Die dramatische Klimaveraenderung macht einen noch schnelleren Abschied von fossilen und nuklearen Energiequellen und eine breite Nutzung von Oekostrom notwendig, der zukuenftig auch aus Wuestenimporten bestehen kann. Der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik in Deutschland hat aber weiter Vorrang." Dezentrale Technologien der Erneuerbaren Energien sollen zukuenftig den Loewenanteil einer umweltfreundlichen Energieversorgung ausmachen.

Deutschland steht vor einer Systementscheidung in der Energiepolitik: Setzen wir auf den schnellen und vollstaendigen Ausbau Erneuerbarer Energien oder verbauen wir die Zukunft einer sauberen Energieversorgung mit Atom- und Kohlekraft. Andere Laender wie die USA und China schicken sich bereits an, Deutschland als Vorreiter im Bereich der regenerativen Energien Technologie zu ueberholen. Hier bieten solarthermische Kraftwerke laut einer Greenpeace-Studie neue industriepolitische Chancen fuer den Standort Deutschland. Heimische Unternehmen haben beim Bau der Anlagen mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent weltweit eine Spitzenstellung. Durch eine internationale Nutzung dieser Technologie koennten in hiesigen Unternehmen zukuenftig rund 250.000 Arbeitsplaetze allein beim Bau der Kraftwerke entstehen.

"Deutsche Unternehmen haben das erforderliche Kapital und das technische Knowhow, um sauberen Strom aus den Wuesten zu einem globalen Erfolgsmodell zu machen. Dies gilt gerade fuer Schwellenlaender wie China und Indien, wo heute noch immer massenweise auf neue Kohlekraftwerke gesetzt wird", so Boehling.

Greenpeace verlangt von der Bundesregierung, sichere politische Rahmenbedingungen fuer Investitionen in Uebertragungsnetze und Solarkraftwerke zu schaffen. Dafuer sollen Forschungsmittel und Foerdergelder verstaerkt von Atom- und Kohlekraftwerken in den Ausbau der Erneuerbaren Energien umgeleitet werden. Die Desertec Industrie Initiative soll gemeinschaftlich mit den Wuestenstaaten in Afrika und dem Nahen Osten vorgehen, neben solarthermischen Kraftwerken auch andere Erneuerbare Energien in das Konzept einbinden und von Beginn an die sozialen und oekologischen Folgen des Desertec Projekts fuer die Regionen beruecksichtigen.
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