"Die Autohersteller moechten sich auf der IAA fuer Selbstverstaendlichkeiten wie der Start-Stopp-Automatik feiern lassen, die seit langem Stand der Technik sind", sagt Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte von Greenpeace. "Sie versuchen mit Scheinloesungen wie Hybrid- oder Gasantrieb vorzutaeuschen, ihre Autos seien klimafreundlich geworden. Der Kraftstoffverbrauch der meistverkauften Modelle wird aber nur um Zehntelpunkte hinter dem Komma verringert. Wir brauchen eine Trendwende zu leichteren, kleineren und geringer motorisierten Fahrzeugen. Alles andere ist Augenwischerei."
Die 18 ausgewaehlten Modelle von neun Autobauern hat Greenpeace in Bezug auf Referenzmodelle des gleichen Herstellers bewertet. Neben Messe-Neuheiten wurden auch bekannte Modelle mit hohen Verkaufszahlen beurteilt. Kriterien waren dabei der Spritverbrauch, der Ausstoss von Kohlendioxid, das Gewicht, die eingesetzte Motortechnik sowie der technische Ansatz zur Verringerung des Verbrauchs. Auch die Ausrichtung der Autounternehmen stand auf dem Pruefstand. Halten sie das Versprechen, dass nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz beim Autobau beruecksichtigt wird"
"Das Motto der Hersteller ist weiterhin: groesser, schwerer und staerker", so Lohbeck. "Dabei koennte schon seit vielen Jahren der reale Verbrauch um die Haelfte niedriger sein."
Wie eine Trendwende zu sparsamer und intelligenter Technik im Automobilbau aussehen kann, hat Greenpeace schon vor 11 Jahren mit dem Konzeptauto SmILE (small, intelligent, light, efficient) vorgemacht. Dieser umgebaute Renault Twingo verbraucht nur halb so viel Benzin wie das urspruengliche Serienfahrzeug. Das funktioniert durch einen kleineren, aber durch Hochaufladung und Hubraumverkleinerung extrem effizienten Motor, geringeres Fahrzeuggewicht und eine optimierte Aerodynamik. Das Konzept fuer Niedrigverbrauchautos funktioniert mit vorhandener Technik, ohne Mehrkosten und ohne Einbussen bei den Fahreigenschaften und der Sicherheit.