"Wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen, muessen wir auch die Urwaelder schuetzen. Urwaldschutz ist Klimaschutz", sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace. "Die Urwaelder werden zerstoert, um Palmoel fuer Lebensmittel, Kosmetik und zur Energieerzeugung herzustellen. Die indonesische Regierung muss den Einschlag stoppen. Sie kann nicht weiterhin die Urwaelder zerstoeren und gleichzeitig Gastgeberin fuer eine grosse Klimakonferenz sein." Auch deutsche Greenpeace-Aktivisten werden sich an Aktionen zum Urwaldschutz in Sumatra beteiligen.
Durch seine enorme Urwaldzerstoerung erzeugt Indonesien jedoch jedes Jahr 2,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid - mehr als die Emissionen von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien zusammen. Die treibende Kraft hinter der Rodung der Waelder in Indonesien ist die Palmoel-Industrie.
Indonesien und Malaysia erzeugen zusammen rund 80 Prozent des weltweit hergestellten Palmoels. Deutschland importiert jedes Jahr etwa 950.000 Tonnen fuer Lebensmittel, Kosmetik und zur Energiegewinnung. Durch die Ausbreitung der Palmoel-Plantagen und die illegale Abholzung hat Indonesien die hoechste Entwaldungsrate weltweit. Davon sind vor allem einheimische Voelker betroffen. Auch der Verlust von Pflanzen und Tieren ist dramatisch.Orang-Utan und Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht.
Alle zwei Sekunden wird weltweit Wald in der Groesse eines Fussballfeldes vernichtet. Etwa ein Fuenftel der globalen Treibhausgas-Emissionen stammen aus Urwaldzerstoerung. Als Folge der Abholzung, Waldbraende und allmaehlichen Zersetzung des Urwaldbodens entweicht das in den Pflanzen gespeicherte Kohlendioxid in die Atmosphaere.