"Die meisten Verbraucher in Deutschland wollen sich kein Gen-Food unterjubeln lassen", sagt Stephanie Toewe, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Mit illegalen genmanipulierten Lebensmitteln müssen sie unfreiwillig den Anbau der riskanten gruenen Gentechnik unterstuetzen ."
Die analysierten Gen-Snacks sind typisch für Lebensmittel aus den USA. Dort werden generell genmanipulierte Zutaten wie Gen-Zucker, Gen-Sojaöl oder Gen-Mais-Stärke für die Lebensmittelherstellung verwendet. Über 90 Prozent der in den USA angebauten Soja und 85 Prozent des Maises sind gentechnisch verändert. Eine Kennzeichnungspflicht für Produkte aus Gen-Pflanzen existiert dort nicht. Importöre machen sich jedoch strafbar, wenn sie nicht gekennzeichnetes Gen-Food verkaufen. Der Gesetzgeber sieht bei solchen Verstössen Gefängnis- oder Geldstrafen vor.
"Einige deutsche Supermärkte bieten ein breites Sortiment an US-Importwaren wie Marshmallows, Suppen, Frühstücksflocken und Barbecue-Sossen an", sagt Toewe. "Greenpeace fordert den Handel auf, nur Importprodukte aus den USA zu verkaufen, die garantiert keine Zutaten aus Gen-Pflanzen enthalten. "
Ganz legal versucht hingegen der US-Schokoladenhersteller Hershey, Gen-Schokolade in Deutschland zu etablieren. Die Schokoprodukte Reese's Peanut Butter Cups und Nutrageous sind als Gen-Food gekennzeichnet und enthalten laut Zutaten-Listen Gen-Zucker, Gen-Mais und Gen-Soja. Gen-Zucker taucht mit diesen Artikeln zum ersten Mal auf dem deutschen Markt auf. So verkaufen zum Beispiel Filialen der Supermarktkette Edeka die Süssigkeit.
Gentechnisch veränderte Zuckerrüben werden seit 2007 in den USA angebaut und dürfen als Lebens- und Futtermittel in die EU importiert werden. Der Anbau der Gen-Rübe ist selbst in den USA inzwischen umstritten, da sie sich leicht mit artverwandten Pflanzen kreuzt. Ihre Ausbreitung ist kaum kontrollierbar. Greenpeace hat den Handel aufgefordert, die Gen-Schokolade aus dem Sortiment zu nehmen.