Darunter befinden sich auch 168 Spritzmittel, die in der Europaeischen Union erlaubt sind. Greenpeace fordert die EU auf, diese gefaehrlichsten Pestizide zu verbieten. Auch die Wirtschaft muss jetzt handeln und diese Pestizide sofort aus dem Verkehr ziehen.
"In der konventionellen Landwirtschaft werden noch immer in einem alarmierenden Ausmaß hochgefaehrliche Pestizide auf Obst, Gemuese und Getreide versprueht. Chemikalien, die Krebs ausloesen, das Fortpflanzungsvermoegen beeintraechtigen oder das Hormon- und Immunsystem schaedigen koennen, gehoeren nicht auf unser Essen", sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace. "Auch umweltgefaehrliche Stoffe, die Bienen oder Voegel bedrohen und das Grundwasser belasten, darf die EU nicht mehr zulassen. Die jetzt in Bruessel diskutierte Verordnung zur Pestizidzulassung muss entsprechend verbessert werden."
13 der gefaehrlichsten Pestizide nehmen Verbraucher besonders haeufig ueber das Essen auf: So das BASF-Produkt Iprodion, das trotz seiner vermutlich krebserregenden Wirkung zugelassen wurde. Es wird von Greenpeace und staatlichen Labors haeufig in Tafeltrauben, Salaten und Erdbeeren nachgewiesen.
Ähnlich Imazalil von Syngenta und Bayer, das in gespritzten Zitrusfruechten haeufig sogar in Konzentrationen ueber den gesetzlichen Grenzwerten steckt.
Es gilt als akut giftig und kann vermutlich Krebs ausloesen und die Fortpflanzung schaedigen.Einige auslaendische Supermarktketten haben die Gefahr durch Pestizide frueh erkannt und fuehren seit Jahren eigene "Schwarze Listen" fuer gefaehrliche Pestizide. So hat Coop in England unter anderem das von der EU erlaubte Insektengift Fenamiphos als zu gefaehrlich verbannt.
"Deutsche Supermaerkte haben beim Verbannen von Pestiziden Nachholbedarf", so Krautter. "Immerhin hat Marktfuehrer EDEKA nach langen Verhandlungen mit Greenpeace vorgestern angekuendigt, noch im Jahr 2008 eine Ausschlussliste fuer gefaehrliche Pestizide vorzulegen."Haeufig fehlen oeffentlich zugaengliche Daten zur Gefaehrlichkeit der Pestizide. Obwohl die Autoren der Studie Informationen aus ueber zwanzig internationalen Datenbanken heranzogen, konnten 564 oder 50 Prozent der untersuchten Pestizidwirkstoffe aus Datenmangel nicht bewertet werden.
Weitere 243 Pestizide wurden als weniger gefaehrlich eingestuft.Am 31. Januar hatte Greenpeace die Studie "Grenzen der Pestizidanalytik" vorgestellt, nach der ueber die Haelfte der bislang bekannten Spritzmittel von staatlichen Labors nicht nachgewiesen werden koennen. Greenpeace fordert einen Anwendungsstopp auch fuer solche Gifte.