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Greenpeace fuehrt Tempo 120 auf Autobahn A3 ein

(lifePR) (Hamburg, )
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben heute morgen auf einem 16 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn A3 zwischen dem Kreuz Hilden und dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg ein Tempolimit fuer den Klimaschutz eingefuehrt. In beiden Fahrtrichtungen der bisher unlimitierten Strecke wurden an den Leitplanken Verkehrsschilder mit der Aufschrift "120 - Klimaschutz" angebracht. Die Greenpeace-Aktivisten handeln damit in so genannter Geschaeftsfuehrung ohne Auftrag fuer Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der sich bisher weigert, ein flaechendeckendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzufuehren. Umweltschuetzer hatten seit dem 18. April schon auf Autobahnteilstuecken in Baden-Wuerttemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Geschwindigkeitsbeschraenkung eingefuehrt.

"Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt weiterhin unbeschraenkte und CO2-treibende Raserei", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass Minister Tiefensee ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet damit Jahr fuer Jahr hunderte von zusaetzlichen Verkehrstoten, tausende von Verletzten und mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die zustaendigen Politiker bisher immer nur reden, handelt Greenpeace jetzt!"

Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben nach Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschraenkung. Ein allgemeines Tempolimit ist die schnellste und guenstigste Massnahme zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrsbereich. Mit seiner Einfuehrung koennten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen Autobahnen sofort um neun Prozent reduziert werden. Keine andere direkte Massnahme hat ein annaehernd grosses Potential. Rund 60 Prozent der deutschen Bevoelkerung sind laut einer aktuellen Forsa-Umfrage fuer ein Tempolimit auf Autobahnen.

Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die Autoindustrie fuer den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere Geschwindigkeiten ermoeglichen den Einbau leichterer Motoren, die Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Aufwand und Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der Fahrzeuge koennte die CO2-Emissionen von PKW in kuerzester Zeit halbieren - ein deutlich groesserer Effekt als alle zurzeit diskutierten CO2-Grenzwerte fuer Autos.

Greenpeace sammelt zurzeit bundesweit Kaufabsichtserklaerungen fuer besonders spritsparende Autos. Verbraucher erklaeren mit ihrer Unterschrift, zukuenftig nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) gebaute PKW kaufen zu wollen. Ein von Greenpeace nach diesem technologischen Konzept umgebauter serienmaessiger Renault Twingo hat bisher mehr als 80.000 Kilometer bei Testfahrten zurueckgelegt. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 3 Liter auf 100 Kilometer und damit um 50 Prozent niedriger als beim Serienauto.
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