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Greenpeace fuehrt Tempo 120 auf Autobahn A67 ein

(lifePR) (Hamburg, )
Aus Protest gegen die Blockade eines Tempolimits haben Aktivisten von Greenpeace heute morgen an einem rund 35 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn A67 zwischen den Auffahrten Ruesselsheim Ost und Lorsch Verkehrsschilder fuer den Klimaschutz aufgestellt. Auf den 15 Verkehrsschildern steht "120 - Klimaschutz". Die Greenpeace-Aktivisten handeln damit in so genannter Geschaeftsfuehrung ohne Auftrag fuer Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der sich bisher weigert, ein flaechendeckendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzufuehren.

Die Umweltschuetzer hatten seit dem 18. April schon an Teilstuecken von Autobahnen in Baden-Wuerttemberg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen eine Geschwindigkeitsbeschraenkung eingefuehrt.

"Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt weiterhin unbeschraenkte und CO2-treibende Raserei", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass Minister Tiefensee weiterhin ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet damit Jahr fuer Jahr mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die zustaendigen Politiker bisher nichts tun wollen, handelt Greenpeace jetzt."
Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben nach Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschraenkung. Ein allgemeines Tempolimit ist die schnellste und guenstigste Massnahme zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrsbereich.

Mit seiner Einfuehrung koennten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen Autobahnen sofort um neun Prozent reduziert werden. Keine andere direkte Massnahme hat ein annaehernd grosses Potential. Rund 60 Prozent der deutschen Bevoelkerung sind laut einer Forsa-Umfrage fuer ein Tempolimit auf Autobahnen.

Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die Autoindustrie fuer den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere Geschwindigkeiten ermoeglichen den Einbau leichterer Motoren, die Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Aufwand und Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der Fahrzeuge koennte die CO2-Emissionen von PKW in kuerzester Zeit halbieren - ein deutlich groesserer Effekt als alle derzeit diskutierten CO2-Grenzwerte fuer Autos.

Greenpeace sammelt zur Zeit bundesweit Kaufabsichtserklaerungen fuer besonders spritsparende Autos. Verbraucher erkaedren mit ihrer Unterschrift, zukuenftig nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) gebaute PKW kaufen zu wollen. Ein von Greenpeace nach diesem technologischen Konzept umgebauter serienmaessiger Renault Twingo hat bisher mehr als 80.000 Kilometer bei Testfahrten zurueckgelegt. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 3 Liter auf 100 Kilometer und damit um 50 Prozent niedriger als beim Serienauto.
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