"Das Wattenmeer ist in seiner oekologischen Bedeutung weltweit einzigartig. Aus diesem Grund geniesst es heute schon den Schutz eines Nationalparks. Was RWE Dea treibt, ist reine Profitgier auf Kosten der Umwelt und der Menschen", so Greenpeace-Energieexperte Joerg Feddern. "Dieser Naturraum darf nicht aus Wirtschaftsinteressen gefaehrdet oder gar zerstoert werden. Daher muss das Wattenmeeer auch den Status des Weltnaturerbes der UNESCO erhalten. Gegen jegliche Versuche, hier Bodenschaetze auszubeuten, werden wir mit allen friedlichen Mitteln protestieren."
Der Konzern RWE Dea vermutet in der Naehe des "Grossen Knechtsand" ein Oelvorkommen mit etwa 15 Millionen Tonnen Rohoel. Neben der Bohrinsel "Mittelplate", im schleswig-holsteinischen Teil des Nationalparks, waere dies das zweite Foerderprojekt, das im deutschen Wattenmeer realisiert werden soll. Unter "Mittelplate" hofft RWE Dea auf weitere 40 Millionen Tonnen Rohoel.
"Angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel, der vor allem auf der Verbrennung von Oel beruht, sollte den Firmen die Erschliessung neuer Oelfelder untersagt werden. Diese Investitionen muessen heute in den Ausbau der Erneuerbaren Energien fliessen", fordert Feddern.
Der niedersaechsische Teil des Nationalparks Wattenmeer besteht seit 1986. Rund 61 Prozent der Flaeche gelten als sogenannte Zone eins und stellen den am strengsten geschuetzten Teil des Parks dar. Das vermutete Oelvorkommen liegt in einer solchen Region.
Damit der Nationalpark Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklaert werden kann, muss der Antrag am 1. Februar 2008 bei der UNESCO vorliegen. Gibt die UNESCO dem Antrag statt, gehoert das Wattenmeer neben anderen aussergewoehnlichen Landschaften wie zum Beispiel dem australischen Great Barrier Reef oder den Galapagos Inseln zu den weltweit besonders schuetzenswerten Gebieten.