"Während eine Milliarde Menschen weltweit Hunger leidet, landen hierzulande Millionen Tonnen wertvoller Lebensmittel im Müll. Die in Deutschland vernichteten Lebensmittel fehlen global an anderer Stelle, treiben die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe und den Klimawandel voran. Frau Aigner hat diese gigantische Verschwendung von Ressourcen aus Rücksicht auf die Geschäfte der Ernährungsindustrie zu lange ignoriert.
Die heute vorgelegte Studie ist sinnvoll, aber unvollständig. So hat Frau Aigner versäumt, die Lebensmittelverluste in der Landwirtschaft untersuchen zu lassen. Obst und Gemüse mit kleinen Makeln wird vernichtet oder bleibt auf dem Acker, weil es nicht den überzogenen Vorgaben des Handels entspricht. Greenpeace fordert das Ministerium auf, diese Daten unverzüglich nachzuliefern."
Hintergrund:
- Die Ergebnisse der Studie: in den Haushalten werden pro Jahr etwa 6,7 Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen - Zweidrittel davon wären vermeidbar. Großverbrauchern und Kantinen verursachen Verluste von 1,9 Mio. Tonnen bzw. 1,85 Mio. Tonnen, der Handel 550.000 Tonnen.
- Umgerechnet landet damit die Ernte von rund zwei Millionen Hektar Land, fast 20 Prozent der deutschen Ackerfläche, im Müll.
- Laut Welternährungsorganisation (FAO) entspricht der Umfang der Lebensmittelverluste in Europa mit 222 Mio. Tonnen der Lebensmittelproduktion Schwarzafrikas.