Wird Frau Piech konsequenten Klimaschutz bei VW durchsetzen?
Am Tag der Hauptversammlung hat Volkswagen seinen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Greenpeace kritisiert, dass die darin formulierten Umweltziele nicht ambitioniert genug seien. "Volkswagen erhebt den Anspruch, Pionier in Sachen Umweltschutz zu sein. Es genügt jedoch nicht, sich im Mittelfeld zu bewegen", so Lohbeck. Der Weltkonzern VW beeinflusst die Modellpolitik anderer Hersteller weltweit und muss dieser Vorbildfunktion gerecht werden. "Showcars mit 1-Liter-Verbrauch dürfen nicht als Nischenprodukt mit Alibi-Funktion dienen", sagt Lohbeck. "VW muss seine klimaschonende Spritspartechnik in alle Neuwagen ohne Mehrpreis einbauen."
Greenpeace vermisst bei den Umweltzielen des Konzerns eine klare Aussage zu den geplanten CO2-Grenzwerten der VW-Neuwagenflotte im Jahr 2020. Die EU wird demnächst für dieses Entscheidungsjahr einen Grenzwert festlegen. Die Diskussion dreht sich derzeit um 95 Gramm CO2 pro Kilometer. Konzerne wie VW versuchen jedoch im Vorfeld durch Lobbyarbeit, diesen Wert zu verwässern, statt durch die eigene ambitionierte Modellpolitik Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Volkswagen hatte sich mit dem Ziel von 120 Gramm CO2 pro Kilometer bisher lediglich auf das Jahr 2015 festgelegt. "Das ist zwar ein erster Schritt. Doch klimapolitisch notwendig und technisch möglich sind 80 Gramm CO2 pro Kilometer", so Lohbeck. Greenpeace fordert diesbezüglich eine klare Stellungnahme von Volkswagen.
Zwei Tage vor der Hauptversammlung hatten Greenpeace-Aktivisten bereits auf dem Dach des VW-Verwaltungsgebäudes in Wolfsburg protestiert. Greenpeace ist weiterhin zu einem Dialog auf offizieller Ebene mit Volkswagen bereit. Im Internet haben sich seit Start der Klimakampagne bereits über 510.000 Unterstützer der Kritik von Greenpeace angeschlossen. (www.vwdarkside.com)