"In Japan geht es jetzt auch um Menschenrechte", sagt Greenpeace-Walexperte Thilo Maack. "Das Schicksal von Junichi und Toru darf auch der Bundesregierung nicht egal sein. Es ist absurd, fuer den Walschutz ins Gefaengnis gehen zu muessen."
Als Teil einer lueckenlosen Beweiskette hatten Sato und Suzuki neben zahlreichen Zeugenaussagen der japanischen Staatsanwaltschaft vor zwei Jahren auch ueber 23 Kilogramm Walfleisch uebergeben, das sie zuvor in einem Paketdepot sichergestellt hatten. Die Staatsanwaltschaft stellte jedoch die Untersuchung gegen die Verantwortlichen nach wenigen Tagen ein. Stattdessen wurden die beiden Walschuetzer kurz darauf festgenommen und 23 Tage ohne Anklage inhaftiert. Seitdem sind sie unter strengen Kautionsauflagen auf freiem Fuss.
Am Dienstag, den 8. Juni findet im japanischen Walfaengerdorf Aomori der letzte Prozesstag statt. Erst kuerzlich hatte die UN-Menschhenrechtskommissarin Navanethem Pillay ihre Bestuerzung ueber das Verfahren gegen die beiden Greenpeace-Aktivisten geaeussert.
Der Prozess endet unmittelbar vor Beginnn der 62. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission, IWC in Agadir/Marokko. Dort wird die japanische Regierung Mitte Juni erneut die Aufhebung des Walfangverbotes und die Vergabe von Fangquoten fuer die japanische Flotte fordern.