Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace betreibt seit dem 2. Februar ein Waldcamp im bayerischen Spessart. Die Aktivisten vermessen und dokumentieren alte Buchen, um Karten der besonders wertvollen Bestände zu erstellen. Dabei haben sie Einschläge im öffentlichen Wald aufgedeckt, die eindeutig gegen das nationale und europäische Naturschutzrecht verstoßen (http://gpurl.de/Oby1o). Als einziges Bundesland gibt Bayern auf Geheiß von Ministerpräsident Seehofer dem Bund keine Auskunft über seine öffentlichen Wälder.
Mit alten Buchenwäldern verschwindet die Artenvielfalt
Für die Bewirtschaftung der öffentlichen Wälder des Landes sind die Bayerischen Staatsforste (BaySF) verantwortlich. Im Jahr 2011 haben sie einen Gewinn von 65 Millionen Euro erzielt und an die Landeskasse abgeführt. Dafür wurden wertvolle, alte Waldbestände eingeschlagen und in junge Forste umgewandelt - auf Kosten von Klimaschutz und Artenvielfalt. Stattdessen bauen die BaySF vermehrt nordamerikanische Nadelbäume wie die Douglasie an. Weil diese Bäume schnell wachsen, sind sie für die Holzwirtschaft besonders gewinnbringend. Die Folgen: Mit den alten Buchenwäldern verschwinden Lebensräume für viele schützenswerte Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel dem Schwarzstorch. Gleichzeitig können die gefällten Baumriesen kein zusätzliches CO2 mehr aufnehmen, was zur Bekämpfung des Klimawandels dringend notwendig wäre. "Wald ist mehr als Holz. Er hat eine herausragende besondere Bedeutung für das Klima, viele Pflanzen- und Tierarten und als Erholungsraum für Menschen", so Hofstetter.