"Der Rahmenbetriebsplan von 1983 ist vollkommen ueberholt. Roettgens Endlagerpolitik ist buchstaeblich ein Rueckfall in die Atommauscheleien der 1980er Jahre unter Kohl", erklaert Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler."Seit den Achtzigern haben sich saemtliche Voraussetzungen fuer den Bau der Anlage geaendert." Statt dem in den 80ern verfolgten Ein-Endlager-Konzept ist heute auch Schacht Konrad als Endlager neben Gorleben vorgesehen.Atommuellarten und -mengen haben sich in 27 Jahren gravierend geaendert, ebenso die Einlagerungskonzepte. Die Frage nach der besseren Eignung von anderen Wirtsgesteinen (Granit, Ton) ist bis heute unbeantwortet.
Eine ergebnisoffene Erkundung hat es in Deutschland bislang nicht gegeben.Seitdem Gorleben 1977 aus sachfremden Motiven zum Endlagerstandort auserkoren worden ist, sind Fakten geschaffen worden: 91 Castorbehaelter mit hochradioaktiven Abfaellen sind bereits nach Gorleben gebracht worden und stehen in einem Zwischenlager direkt ueber dem Salzstock. Eine Konditionierungsanlage zur endlagerfaehigen Verpackung des Atommuells ist ebenfalls seit 2000 betriebsbereit. Die Schachtdurchmesser von neun Metern erlauben das Absenken von Atommuellcontainern.
"Von einer ergebnisoffenen Erkundung kann daher keine Rede sein. Das Ergebnis soll von vornherein feststehen: Gorleben. Ob das legal ist, darueber werden wohl deutsche Gerichte entscheiden muessen".